Was soll das?
Baltische Staaten empört: Kein Platz beim Ukraine-Gipfel in London
Die baltischen Länder sind alles andere als erfreut darüber, dass Großbritanniens Premierminister Keir Starmer sie nicht zu seinem Ukraine-Gipfel an diesem Wochenende eingeladen hat. Das berichten verschiedene Medien unter Berufung auf europäische diplomatische Quellen.
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Die Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, Dänemark, Italien und der Türkei sowie Vertreter der EU und der NATO wurden zu dem Treffen am Sonntag geladen. Doch Estland, Lettland und Litauen fehlten am Tisch.
Laut Starmers Büro knüpft der Gipfel an die Gespräche an, die Anfang des Monats in Paris von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geführt wurden. Im Fokus stehen demnach die militärische Unterstützung für Kiew sowie eine Verschärfung des wirtschaftlichen Drucks auf Russland.
Ein mit der Situation vertrauter Insider betont, dass das Fehlen der baltischen Staaten nicht unbemerkt bleiben werde – schon gar nicht in Moskau. Besonders brisant: Die baltischen Staaten hätten durchaus eine Strategie für die Ukraine vorzulegen. Doch wenn man nicht geladen ist…
„Russland und unsere Bevölkerungen werden das ganz klar als Zeichen deuten, dass wir nicht nur von den USA, sondern auch von Großbritannien und Frankreich im Stich gelassen werden“, zitiert Sky News die anonyme Quelle.
„Es fühlt sich an wie ein weiterer Pakt, um Europa aufzuteilen“
„Alle Entscheidungen haben direkte Auswirkungen auf unsere Sicherheit. Es fühlt sich an wie ein weiterer Pakt, um Europa aufzuteilen oder uns als selbstverständlich hinzunehmen. Eine Schande“, so die Quelle weiter.
Immerhin: Der Berater des litauischen Präsidenten, Frederikas Jansonas, erklärte gegenüber LRT.lt, dass die baltischen Staaten als erste über die Ergebnisse von Starmers Treffen mit der US-Regierung informiert würden.
„Es ist essenziell, dass europäische Staatschefs nach den Washingtoner Gesprächen sämtliche Details besprechen. So war es bereits nach dem Besuch des französischen Präsidenten, und so ist es nun auch nach der Reise des britischen Premiers“, sagte Jansonas im Vorfeld des Gipfels.
„Die baltischen Staaten – jene Länder, die Russland am nächsten liegen – werden als erste die Informationen von Herrn Starmer erhalten“, fügte er hinzu. Aus baltischer Sicht das Mindeste, was man erwarten konnte.