Sammelaktion von TV-Sender
Litauen: Durch Crowdfunding finanzierte Kampfdrohne in Ukraine angekommen
Diese Nummer wird Putin gar nicht gefallen. Die Frage ist nur, wie wenig sie ihm gefällt: In einer wohl beispiellosen Art haben die Menschen in Litauen vor wenigen Wochen Geld für die Ukraine gesammelt. Dabei ging es aber nicht um Spenden oder Essbares. Nein, es ging um eine Waffe.
Konkret handelt es sich um eine Bayraktar-Kampfdrohne, die im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne eines TV-Senders finanziert werden konnte. Man weiß zwar nicht genau, wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer dem Aufruf gefolgt sind. Sicher ist nur: Es hat gereicht. Locker.
Satte 5,9 Millionen Euro sollen laut LRT.lt bei der Aktion zusammengekommen sein. Im Durchschnitt hat damit jeder litauische Haushalt mehr als 5 Euro zur Finanzierung des Kampfgerätes beigesteuert. Das ist sehr beachtlich, vor allem aber ist es unkonventionell.
Nach Angaben des litauischen Verteidigungsministers Arvydas Anušauskas konnte die mit hoher Wahrscheinlichkeit erste Crowdfunding-Kampfdrohne der Welt inzwischen bereits an die Ukraine geliefert werden.
„Die Ukrainer konnten bestätigen, dass sie die Bayraktar-Drohne von uns erhalten haben“, teilte Anušauskas vor wenigen Tagen via Social Media mit. Baykar, der inzwischen bekannt gewordene Drohnenhersteller mit Sitz in der Türkei, muss dem ungewöhnlichen Deal also zugestimmt haben.
Allerdings sei nicht das komplette Geld in die Drohne investiert worden, heißt es. Ein Teil wurde demnach auch in humanitäre Hilfeleistungen investiert. So oder so: Dass Crowdfunding von Waffensystemen mal populär werden würde, hätte man bis vor 138 Tagen wohl nicht geglaubt.
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