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Militärischer Oberbefehlshaber spricht Klartext

Litauen: Europas Glaube an ewigen Frieden auf dem Kontinent „ein gewaltiger Fehler“

Der militärische Oberbefehlshaber Litauens, Valdemaras Rupšys, hat Europas Regierungen mit Blick auf den Krieg in der Ukraine illusorisches Denken und Naivität vorgeworfen – auch seinem eigenen Land.

Valdemaras Rupšys
Valdemaras Rupšys, Oberbefehlshaber der litauischen Landstreitkräfte. (Foto: Verteidigungsministerium der Republik Litauen)
In einem Interview sagte er, dass es (im Nachhinein) „ein gewaltiger Fehler“ gewesen sei, militärische Konflikte auf dem Kontinent im Grunde komplett auszuschließen. Infolgedessen zeige sich Europa nun als nicht ausreichend gewappnet. Vor allem wegen des Mangels an Waffen.

„Wir haben in Europa und vielleicht auch hier in Litauen den großen Fehler gemacht, dass wir uns nicht richtig auf einen Konflikt dieser Größenordnung vorbereitet haben“, teilte Rupšys diese Woche mit.

„Wir dachten, dass wir nur irgendwo hingehen müssten, um Missionen mit Verbündeten durchzuführen – und jemand anderes würde im Ernstfall hierherkommen und uns verteidigen“, lautet seine kritische Replik, die sich insbesondere auch gegen Deutschland richten dürfte.

Er legte nach, indem er auf NATO-Vertragswerk verwies, wonach jedes Mitgliedsland in der Lage sein müsse, sich adäquat selbst verteidigen zu können. „Es wurde nicht viel Wert auf den Wiederaufbau von Ressourcen, Munition und Rüstung gelegt“, zitiert LRT.lt weiter.

Nun hingegen sei die Rüstungsindustrie nicht in der Lage, das Angebot an Waffen angesichts der steigenden Nachfrage schnell und umfassend zu erhöhen. „Leider ist die Welt so aufgebaut, dass es Kriege gab, gibt und geben wird – auch in Europa“, lautet Rupšys Blick in die Zukunft.

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