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„Absolut ernste Absichten“

Expandiert die Commerzbank nach Litauen?

Am Donnerstag traf sich Litauens Wirtschafts- und Innovationsministerin Aušrinė Armonaitė mit Vertretern des Vorstands der Commerzbank in Vilnius. Am heutigen Freitag werden sie auch mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nausėda zusammentreffen. Es scheint sich dort ein ernsthaftes Abkommen zwischen der Bank aus Deutschland und Litauen abzuzeichnen.

Commerzbank Litauen
Ministerin Armonaitė traf sich im November letzten Jahres zum ersten Mal mit Vertretern der Commerzbank in Frankfurt. (Foto: Paul Fiedler)

„Das Treffen war sehr positiv, und die Commerzbank wird sich über die konkreten Pläne in Litauen informieren“, sagte Armonaitė am Donnerstag gegenüber BNS.

Auf die Frage, ob die Commerzbank irgendwelche Expansionspläne in Litauen habe, antwortete die Ministerin:

„Ich kann nur sagen, dass mit dem natürlichen Wachstum ausländischer Direktinvestitionen in Litauen, insbesondere aus Deutschland, wobei Deutschland unser Hauptexportmarkt ist […], es natürlich ist, dass das Geschäft mehr Finanzpartner, Bankpartner braucht.“

„Absolut ernste Absichten“

„Die Commerzbank ist ein großer Akteur. Das bedeutet mehr Möglichkeiten für größere wirtschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Litauen“, fügte die Ministerin hinzu.

Armonaitė, die mit den Vertretern der Bank über die Möglichkeiten einer Expansion in Litauen sprach, gab nicht bekannt, in welcher Form die Bank in Litauen tätig werden könnte, sagte aber, dass die Absichten der Commerzbank in Litauen „absolut ernst“ seien.

Deutschland sei der wichtigste Wirtschaftspartner Litauens und einer seiner größten Investoren, daher sei sie froh, dass die Einladung angenommen wurde und der Besuch in Vilnius stattgefunden habe, sagte Armonaitė, laut BNS.

Die Ministerin sagte, dass sie im November letzten Jahres zum ersten Mal mit Vertretern der Commerzbank zusammentraf, als sie die Zentrale der Bank in Frankfurt besuchte. Dort stellte sie die Möglichkeiten für Investitionen in Litauen vor.

Laut Vaidas Augustinavičius, einem Wirtschaftsberater von Präsident Nausėda, wird die Commerzbank ihre Pläne in Litauen noch in diesem Jahr bekannt geben.

Die Commerzbank erklärt auf ihrer Website, dass die erste Hälfte dieses Jahres für die Bank die erfolgreichste der letzten 15 Jahre war.

Der Gewinn der Bank wuchs in der ersten Hälfte des Jahres 2024 um 12 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die Erträge stiegen um 2 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro, verglichen mit 5,3 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023.

Außer in Deutschland ist die Bank derzeit in 46 weiteren Ländern tätig.

Interessant für diverse Großbanken

Sollte die Commerzbank nach Litauen kommen wollen, sollte sie sich etwas beeilen, denn die internationale Konkurrenz ist bereits auf dem Weg dahin.

Mitte Juli berichtete die Wirtschaftszeitung Verslo Žinios über Pläne der Bank of Taiwan, der größten Bank Taiwans, eine Filiale in Litauen zu eröffnen. Dies wurde bekannt gegeben, nachdem die Finanzaufsichtsbehörde der Insel den Antrag der Bank auf Niederlassung in Litauen genehmigt hatte.

Im Januar bestätigte Gediminas Šimkus, Präsident der Zentralbank Litauens, gegenüber der Nachrichtenwebsite 15min die inoffizielle Information, dass Pekao, eine der größten polnischen Banken, ebenfalls die Gründung einer Filiale in Litauen erwägt.

Zuvor hatte PKO, die größte polnische Bank, gegenüber BNS offiziell bestätigt, dass sie beabsichtige, in Litauen tätig zu werden, ohne hier eine Filiale zu gründen.

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