Start für Januar vorgesehen
Litauen führt ein e-Residency-System nach estnischem Vorbild ein
Litauen wird diesen Monat ein e-Residency-System einführen und, wie bereits Estland, damit einen Service anbieten, der es Ausländern unter anderem ermöglicht, in diesem Land Unternehmen zu gründen, Bankkonten zu eröffnen und Steuern online zu erklären.
Loreta Tumalavičienė von der litauischen Einwanderungsbehörde sagte gegenüber dem litauischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk LRT: „Wir hoffen, dass die e-Residency wie geplant im Januar in Betrieb gehen wird.“
„Die elektronische Aufenthaltsgenehmigung befindet sich in der letzten Phase der Fertigstellung, sie wird auf den IT-Systemen der Einwanderungsbehörde getestet und wird in Betrieb genommen, nachdem wir sichergestellt haben, dass sie richtig funktioniert“, fügte Tumalavičienė hinzu.
Wie das estnische System, das kürzlich seinen sechsten Jahrestag feierte, wird die litauische e-Residency eine digitale ID bereitstellen, die für den Zugang zu einer Reihe von administrativen, öffentlichen und kommerziellen Dienstleistungen genutzt werden kann, berichtet LRT.
Der ehemalige Präsident von Estland, Toomas Hendrik Ilves, wünschte Litauen viel Erfolg bei seinem Vorhaben.
„Litauen, von seiner Regierung über seine Haltung zu Menschenrechten und Freiheit für Weißrussland bis hin zu seinem Fintech-Sektor, ist außergewöhnlich cool“, twitterte Ilves am frühen Samstag.
Lithuania, from its government to its stance of human rights and Belarusian liberty to its Fintech sector, is exceptionally cool.
— toomas hendrik ilves (@IlvesToomas) January 1, 2021
Das estnische e-Residency-Programm hat seit seinem Start im Dezember 2014 Zehntausenden von E-Bürgern ihren virtuellen Wohnsitz gegeben.
Außerdem hat das Programm dem Staat in diesen Jahren 41 Millionen Euro eingebracht. 31 Millionen Euro davon sind direkte Steuereinnahmen, teilte das Team hinter der staatlichen Initiative im Juni 2020 mit.
Die E-Bürger haben in sechs Jahren fast 15.000 Unternehmen in Estland gegründet. Die Coronavirus-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen haben dem Projekt Auftrieb gegeben.
Der Seimas, das litauische Parlament, hat die gesetzlichen Voraussetzungen für ein nationales e-Residency-System im Jahr 2019 verabschiedet.
ap