(Noch) keine Abschussgenehmigung
Litauischer Grenzschutz: 250 Schmuggler-Ballons abgefangen
Der litausche Grenzschutz VSAT hat derzeit scheinbar alle Hände voll zu tun, um Dutzende von Schmuggler-Ballons abzufangen. Rund 250 solcher Flugobjekte sollen allein im vergangenen Monat ins Visier der Grenzschützer geraten sein.
Erst an diesem Dienstag ging wieder einer der Ballons auf litauischem Territorium nieder. Diesmal landete er ausgerechnet auf dem Gelände eines Militär-Bataillons in der Stadt Alytus. Kurz vor Mitternacht war der Flug vorbei.
„Inhaltlich“ wurde das Ganze als nicht weiter bedenklich beschrieben. An Bord waren nämlich Zigaretten, Adressat und Absender unbekannt. Ein ähnlicher Vorfall wurde zuvor am späten Samstagabend am Flughafen Vilnius verzeichnet.
„Aus militärischer Sicht sind diese Vorfälle an sich nicht von Bedeutung“, schrieb der Grenzschutz am Mittwoch auf Facebook. Interessanterweise ist es den Militärs per Gesetz verboten, auf herabsteigende Ballons zu schießen, wenn keine eindeutig identifizierte Bedrohung vorliegt.
Schmuggler, euer Job wird nicht leichter!
Das Militär betonte, dass die Bedrohungslage für das Land auf der Grundlage von Geheimdienstbewertungen trotz des vermehrten Eindringens von Schmuggler-Ballons unverändert sei – Alarmstufe normal. „In Friedenszeiten kein Thema für die Luftverteidigung“, so der Grenzschutz.
VSAT-Kommandeur Rustamas Liubajevas sagte Anfang der Woche gegenüber LRT.lv, seine Grenzschutzbeamten hätten weder die erforderlichen Waffen noch die rechtliche Befugnis, um Objekte abzuschießen, die die litauische Grenze illegal auf dem Luftweg überqueren.
Inzwischen hat das Innenministerium reagiert und versprochen, eine solche Genehmigung zu erteilen. Will heißen: Schmuggler, euer Job wird nicht leichter!
