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Überaus kontrovers diskutierte Entscheidung

Litauen: Großfeuerwerk in Vilnius abgesagt – aus Sorge um emotionale Gesundheit von Ukraine-Geflüchteten

Die Stadtverwaltung der litauischen Hauptstadt Vilnius hat dem Feuerwerksfestival „Vilnius Fejerija“ kein grünes Licht erteilt. Vor allem deshalb, weil das Geböller für die aus der Ukraine geflüchteten Mitbürgerinnen und Mitbürger der Stadt eine zu hohe emotionale Bürde darstellen könnte.

Feuerwerk Oslo Neujahr
Großfeuerwerk abgesagt in Vilnius: Aus Gründen, die dem Veranstalter gar nicht gefallen. (Symbolbild: Thomas Evans)

Ein sehr empathischer Schritt also, der darüber hinaus flankiert wurde durch Bedenken wegen der mit Großfeuerwerken einhergehenden Luft- und Lärmbelästigung. Die 15. Auflage des Musikfestivals sollte eigentlich am 30. September im Vingis-Park stattfinden.

Auf wenig Gegenliebe stieß der Schritt hingegen beim Veranstalter: „Die Entscheidung der Stadtverwaltung basiert nicht auf rechtlichen Argumenten, Fakten und Gesetzen, sondern auf Informationen, die nicht der Realität entsprechen“, sagte der Sprecher Ovidijus Barkauskas.

Ihm zufolge hätten die Organisatoren in diesem Jahr beschlossen, von jeder verkauften Eintrittskarte 5 Euro an die Ukraine zu spenden. „Wir hatten vor, Ausrüstung für ein Bataillon der ukrainischen Nationalgarde zu kaufen. Alle Entscheidungen waren bereits getroffen, die Kontakte waren geknüpft“, so Barkauskas weiter.

„Die Idee war, unter einem Deckmantel die Ukraine-Karte auszuspielen“

In einem Facebook-Post entgegnete Bürgermeister Valdas Benkunskas, viele Einwohner von Vilnius seien „besorgt darüber, dass ein sechsstündiges Feuerwerk schädlich für die Umwelt, die Tiere, die Kinder und die älteren Menschen ist“.

Vor allem aber wies er darauf hin, dass die in Vilnius lebenden ukrainischen Flüchtlinge empfindlich auf den Klang von Sprengstoff reagieren könnten – und legte laut LRT.lt eine in der Tat gesalzene Anschuldigung gegen den Veranstalter nach:

„Die Idee war, die Ukraine-Karte auszuspielen und unter dem Deckmantel einer Unterstützungsveranstaltung zu versuchen, die öffentliche Gegenstimme zum Schweigen zu bringen“, so der Bürgermeister. Ganz schön harter Streit um eine Musikveranstaltung mit Feuerwerk.

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