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Vor allem schriftliche Arbeiten im Fokus

Hochschule exmatrikuliert Studierende nach KI-Missbrauch

Die Universität Vilnius hat erste Studierende exmatrikuliert, weil sie bei Leistungsnachweisen gegen die Regeln zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz verstoßen haben. KI ist an der litauischen Hochschule zwar nicht verboten. Wer sie nutzt, muss das aber klar kennzeichnen.

Universität Vilnius KI
Die allermeisten Studierenden nutzen auf dem Weg zum akademischen Abschluss KI. Manche übertreiben es aber, was an der Uni Vilnius nun zu den ersten Exmatrikulationen geführt hat. (Foto: Vilnius University)

„Im letzten Jahr wurden rund zehn Studierende wegen unsachgemäßer KI-Nutzung exmatrikuliert, zum Beispiel bei Abschlussarbeiten. Unsachgemäß heißt in dem Fall: Es wurde nicht offengelegt, dass KI genutzt wurde“, so Valdas Jaskūnas, Prorektor für Studienangelegenheiten an der Uni Vilnius.

Laut Nora Skaburskienė, Leiterin der Studienabteilung an der Technischen Universität Vilnius (Vilnius Tech), wird KI vor allem für schriftliche Arbeiten und beim Recherchieren von Quellen eingesetzt.

„Wir ermutigen Lehrkräfte, sowohl Aufgabenstellungen als auch Bewertungskriterien zu überdenken. Am Ende geht es ja darum, ob Studierende wirklich eigenes Denken und kritische Analyse zeigen – oder nur Infos wiederkäuen“, sagt sie.

Studierenden sind Grenzen und Risiken der KI bekannt

Ein Sprecher der Studierendenvertretung sieht allerdings keinen massenhaften Missbrauch. Die meisten wüssten um die Grenzen der Technologie. Wobei sich diese Grenzen natürlich mit jedem Update verschieben.

„Wenn wir über generative KI sprechen, dann muss man sagen: Die macht viele Fehler. Ich denke, das ist den meisten bewusst. Sie kann keine genauen Zitate liefern und patzt beim Quellenverweis“, so Gabija Juzėnaitė von der Studierendenvertretung.

Andere Studierende sehen vor allem ein Bildungsproblem. „Man merkt den Unterschied jetzt schon – wer sich zu stark auf KI verlässt, verpasst gewisse Lernprozesse. Es entstehen echte Wissenslücken“, sagt Student Nikodemas Girčys gegrnüber LRT.lt.

Die meisten Unis müssen zugeben: Den KI-Einsatz zweifelsfrei nachzuweisen, bleibt schwierig.
Tools zur Plagiatserkennung liefern keine verlässlichen Ergebnisse. Meist sind es erfahrene Lehrkräfte, die Missbrauch erkennen – weil sie wissen, worauf es fachlich ankommt.

So viel ist klar: Künstliche Intelligenz wird die Hochschulenverwaltungen überall auf der Welt noch lange auf Trab halten. Vilnius stht da nur beispielhaft für das große Ganze.

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