Für Beschäftigte mit Kleinkindern
Litauen: Öffentlicher Dienst bietet ab 2023 die 4-Tage-Woche – ohne Lohnverzicht
In Litauen bietet der öffentliche Dienst seinen Beschäftigten mit kleinen Kindern ab dem kommenden Jahr die 4-Tage-Woche an – und zwar ohne Gehaltseinbußen oder sonstige Nachteile.
Damit ist Litauen eines der wenigen europäischen Länder, die diese familienpolitische Maßnahme ergreifen. Vorrangiges Ziel ist es, junge Menschen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen.
Gleichzeitig sollen durch das neue Gesetz laut Bloomberg geschlechtsspezifische Lohnunterschiede und Unterschiede bei den Rentenleistungen minimiert werden.
Gelten wird die Regelung für Angestellte mit Kindern unter drei Jahren. Die auf 32 Stunden pro Woche reduzierte Arbeitswoche betrifft allerdings nur den öffentlichen Dienst – und keine anderen Sektoren.
Man kann auch sagen: Der litauische Staat macht sich hübsch, um mit den meist deutlich besser bezahlten Jobs in der Privatwirtschaft konkurrieren zu können. Spannende Sache.
4-Tage-Woche in Europa
In Europa gibt es auch andere Länder, die mit der Vier-Tage-Woche liebäugeln. Belgien setzt auf eine Vier-Tage-Woche – allerdings bei gleicher Arbeitszeit.
Schottland testet momentan die Vier-Tage-Woche. Die teilnehmenden Unternehmen werden dabei vom Staat mit rund 10 Millionen Pfund unterstützt. Wales diskutiert die Einführung einer solchen ebenfalls für den Öffentlichen Dienst.
Auch Schweden hat die verkürzte Arbeitswoche im Jahr 2015 getestet, blieb aber – bis auf einzelne Unternehmen – nicht bei dem System.
Island hat zwischen 2015 und 2019 eine ähnliche Regelung getestet. Die Testphase galt für 2.500 Arbeitskräfte. Die Ergebnisse einer begleitenden Studie waren vielversprechend. – Die Produktivität ist weitgehend gleichgeblieben oder hat sich sogar verbessert.
Spanien befindet sich derzeit in den Startlöchern für eine Probephase eines langen Wochenendes bzw. verkürzten Arbeitswoche für 6.000 Mitarbeiter ausgewählter kleinerer und mittlerer Unternehmen.
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