„Intensive und sehr detaillierte Gespräche“
Rüstungskonzern Rheinmetall bestätigt Pläne zum Bau von Munitionsfabrik in Litauen
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat am Donnerstag erstmals seine Pläne zum Bau einer Artillerie-Munitionsfabrik in Litauen bestätigt. Nach Medienangaben könnten in dem neuen Werk 155-Millimeter-Artilleriegranaten nach NATO-Standard hergestellt werden.
„Ein neues Werk wird in der Ukraine gebaut, und ein weiteres Werk für Artilleriemunition wird in Litauen entstehen“, teilte Rheinmetall-Chef Armin Papperger auf einer Pressekonferenz in Deutschland mit, auf der auch die Ergebnisse des Unternehmens für 2023 vorstellt wurden.
Vertreter von Rheinmetall hatten die Investitionspläne Ende Januar mit dem litauischen Wirtschafts- und Innovationsminister Aušrinė Armonaitė und im November letzten Jahres mit Ministerpräsidentin Ingrida Šimonyte erörtert.
Zwar drang von den Planungen – wohl aus Gründen – nicht viel an die Öffentlichkeit, Armonaitė sprach lediglich von „intensiven und sehr detaillierten Gesprächen“, die mit Rheinmetall geführt worden seien.
Zugleich verwies Armonaitė darauf, dass noch keine Vereinbarungen unterzeichnet wurden. „Beide Seiten müssen noch eine Menge Arbeit leisten. Wir bleiben dran“, teilte sie in einem Interview gegenüber LRT.lt mit.
Der nächste Schritt zu mehr Präsenz deutscher Rüstungsindustrie an der NATO-Ostflanke
Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anušauskas kommentierte die Ankündigung von Rheinmetall mit den Worten, dies bedeute „sowohl die Schaffung von Arbeitsplätzen als auch Investitionen in unsere Wirtschaft.“
„Ich freue mich über die gemeinsame Beteiligung der litauischen Behörden an diesem wichtigen Verteidigungsprojekt“, fügte er hinzu. Krise und Krieg als Wachstumsmarkt und Innovationsanschub, alles anders seit Russlands Angriff auf die Ukraine.
Im Jahr 2022 hatten Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann, ein weiteres deutsches Rüstungsunternehmen, in Litauen ein Joint Venture mit dem Namen Lithuania Defence Services (LDS) gegründet.
Es übernimmt die Wartung und Reparatur von Kampffahrzeugen für die im Ostseeraum stationierten NATO-Verbündeten bei Militärgerät, das in Deutschland hergestellt wurde.
Die nun angekündigte Munitionsfabrik wäre der nächste Schritt zu mehr Präsenz deutscher Rüstungsindustrie an der NATO-Ostflanke.