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Population im Aufbau

Gefahr im Wald? Bären-Sichtungen im Baltikum immer häufiger

Noch leben keine Bären dauerhaft in litauischen Wäldern, aber das dürfte sich bald ändern. Denn immer häufiger halten Grenzkameras temporäre Einwanderungen aus Lettland und Weißrussland fest.

Bär Litauen
Nächtliche Bären-Einwanderung in Litauen – festgehalten von einer Grenzkamera. (Foto: Litauischer Grenzschutz)

Experten werten dies klar als Zeichen, dass der Bär auf Suche nach neuem Lebensraum im Süden des Baltikums ist. Bereits in zehn Jahren, so die Schätzung von Naturforscher Marius Čepulis, könne es auch in Litauen eine dauerhaft präsente Bärenpopulation geben.

„Die Bärenpopulationen breiten sich in anderen Ländern aus, in denen sie schon immer vorkamen – in Estland und Lettland beispielsweise. Und da es dort nicht mehr genug Platz gibt, wandern sie nun weiter in den Süden“, sagt er.

Auch aus Weißrussland werden gelegentlich Grenzübertritte von Braunbären registriert. Erst vor gut einem Monat kam es hier im Čepkeliai-Sumpf zu einer Begegnung mit Grenzbeamten, die das litauische Territorium derzeit eigentlich aus ganz anderen Gründen überwachen.

„Es gibt aktuell mindestens vier bis sechs Bären in Litauen – in Utena, Kupiškis, Ignalina und Širvintai. Erst vor wenigen Tagen wurde wieder eine Begegnung mit einem Waldspaziergänger gemeldet, tagsüber um 11:00 Uhr“, so der Experte weiter.

Langfristig können 200 oder 300 Bären gut in Litauen leben

Ob sich diese Fälle häufen, wenn es demnächst immer mehr Menschen zum Pilzsammeln in die Wälder zieht? Sorge haben die Experten noch nicht, weil Bären und andere Wildtiere es vermeiden, die Wege von Menschen zu kreuzen. Der Platz in den Wäldern Litauens reicht dafür locker aus.

„In unserer Natur gibt es genug Nahrung für die Bären, es sollte genug Ruhe herrschen, und wir haben genügend Wälder. Daher können langfristig 200 oder 300 Bären gut in Litauen leben“, teilte Čepulis gegenüber LRT.lt mit.

Sollte es dennoch passieren, dass man als Wanderer oder Pilzsammler im Wald einem Bären begegnet, ist es aus Expertensicht wichtig, Ruhe zu bewahren. Die Devise: Nicht weglaufen, nicht schreien, das Tier nicht provozieren und sich ruhig an einen sicheren Ort zurückziehen.

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