„Nicht nur für uns wichtig“
Litauische Stroh-Ornamente (Sodai) in UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen
Die in Litauen „Sodai“ genannte Kunst, aus Strohhalmen wunderbare Ornamente (Strohgärten) zu formen, wurde zu Beginn dieser Woche in die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
„Diese Tradition ist nicht nur für uns wichtig, nicht nur für Litauen, sondern es ist eine Tradition von internationalem Rang, die von einer Organisation wie der UNESCO zu Recht geschützt wird“, teilte das litauische Kulturministerium mit.
Als Vorstufe wurde das Strohhandwerk im Jahr 2017 in die Liste des immateriellen Kulturerbes in Litauen aufgenommen. Sodai haben aber nicht nur eine dekorative, sondern auch eine zeremonielle Bedeutung. Sie werden oft mit Wohlbefinden und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht.
Sogenannte Strohgärten gab es in Litauen zuerst in der Region Aukštaitija
Die Volumendekorationen bestehen aus präzisen geometrischen Formen. Häufig finden sich vierseitige Pyramiden oder Doppelpyramiden (Oktaeder) sowie Sterne und Kugeln in unterschiedlichen Ausformungen und natürlich Größen.
Die Strohgärten gab es in Litauen zuerst in der Region Aukštaitija. Noch heute werden sie über Wiegen und Hochzeitstischen aufgehängt oder zur Dekoration des Hauses vor Heiligabend oder Ostern verwendet. Immer in der Hoffnung, dass alles gut sein wird.
Auf der Repräsentativen UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit stehen bereits die Tradition der Gesangs- und Tanzfeste in den baltischen Staaten und speziell aus Litauen mehrstimmige, im Nordosten und Osten des Landes beheimatete Volkslieder – Sutartinės genannt.