„Kein Anhängsel russischer Kultur“
Litauen: Triennale für zeitgenössische ukrainische Kunst in Kaunas eröffnet
Eine zeitgenössische ukrainische Kunst-Triennale mit dem Titel „Ukrainian Cross-Section 2022. UKRAINE! UNMUTED“ begrüßt ab diesem Freitag in der Zentralpost der litauischen Großstadt Kaunas kulturell interessierte Gäste. Die Ausstellung ist bis zum 4. Dezember geöffnet.
Die Triennale ist Teil des vielfältigen Programms, mit dem Kaunas als Kulturhauptstadt Europas 2022 aufwartet. Die Triennale sei eine einzigartige Gelegenheit, die lange Zeit verstummte Stimme der ukrainischen Kultur zu hören, teilten die Organisatoren mit.
„Die Triennale, die in Kaunas eröffnet wird, zielt darauf ab, die ukrainische Kunst von heute zu betrachten – zu einer Zeit, in der die ukrainische Realität weitgehend durch den anhaltenden Krieg bestimmt wird“, teilten die Organisatoren von Kaunas 2022 in einer Presseerklärung mit.
Die Ausstellung werde auch einen Blick in die ukrainische Vergangenheit werfen, „in den Schatten der Imperien, die Zerstörung der Kultur und die Folgen der geschichtlichen Wendungen, die heute spürbar sind“, zitiert LRT.lt die Erklärung weiter.
Soll heißen: Angesichts von Gegenwart und Vergangenheit der Ukraine kann man dem durch Russland brutal überfallenen Land für die Zukunft wahrlich nur die Daumen drücken – das Beste wünschen.
Die Triennale zeigt zeitgenössische Kunstwerke ukrainischer Künstler aus Dnipro, Cherson, Kiew, Charkiw, Lwiw, Odessa und Donezk. Allesamt Orte also, die seit Monaten leider eher mit kriegerischem Kontext durch die Schlagzeilen rauschen.
Volodymyr Kaufman, Kurator der Triennale: „Es ist wichtig zu vermitteln, dass die ukrainische Kultur eigenständig ist. Sie verdient als solche viel Aufmerksamkeit und tiefe Erforschung – aber keine Reduzierung auf eine Art Anhängsel der russischen Kultur.“ Hier ein Link mit weiteren Infos.