Dramatischer Bergungseinsatz in Litauen
US-Panzer aus Sumpf geborgen – Schicksal vermisster Soldaten weiter offen
Die Bergungsaktion im litauischen Pabradė ist abgeschlossen: Der US-Panzer, der in einem Sumpf nahe des Truppenübungsplatzes im Osten des Landes versunken war, konnte in der Nacht zum Montag geborgen werden. Das bestätigte Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė am Morgen.

„Gegen 22.00 Uhr wurde der Punkt für das zweite Seil gefunden, kurz nach 23.00 Uhr konnte es befestigt werden. Um 2.45 Uhr startete die Bergung. Um 4.30 Uhr war der Einsatz abgeschlossen“, so Šakalienė.
Für die Aktion kamen zwei M88-Bergepanzer sowie zwei zusätzliche Bulldozer zum Einsatz – das ursprüngliche Setup hatte nicht ausgereicht. Der fast 70 Tonnen schwere Panzer steckte tief im Schlamm, was das Gewicht durch den Widerstand noch einmal spürbar erhöhte.
Die litauische Militärpolizei und US-Ermittler sind weiterhin vor Ort. Šakalienė schrieb am Montagmorgen auf Facebook: „Ich bitte um Geduld, während weitere Informationen gesammelt werden.“
Schicksal vermisster US-Soldaten noch offen
Keine Neuigkeiten gab es unterdessen zu den vermissten US-Soldaten. „Ihr habt dem Rettungsteam bisher geduldig vertraut – nun braucht es noch mehr Vertrauen. Bis es neue Informationen gibt, sollten wir ruhig bleiben und bedenken, wie sensibel die Situation für die Angehörigen der Soldaten ist“, so die Ministerin weiter.
„Sollte die Bergung des Fahrzeugs nicht alle Antworten liefern, wird die Arbeit fortgesetzt“, sagte sie. Gegenüber LRT.lt erklärte Šakalienė zudem, dass es eine „sehr strenge Vereinbarung“ gebe, wonach die USA als Erste über die vermissten Soldaten informieren werden.
Das betroffene Fahrzeug, ein M88 Hercules, war am Dienstag bei einer Übung nahe der belarussischen Grenze verschwunden. Vier US-Soldaten waren an Bord. Am Mittwoch wurde der Panzer rund fünf Meter tief im Sumpfgelände entdeckt – ob sich die Vermissten im Inneren befinden, blieb unklar.
„Die Rückmeldungen, die wir bekommen, sind voller Dank für die Unterstützung“
An dem aufwendigen Rettungseinsatz beteiligten sich Kräfte aus Litauen, den USA und Polen – Letztere mit Spezialausrüstung. Wie Außenminister Kęstutis Budrys mitteilte, erhält Litauen derzeit viel Zuspruch von seinen internationalen Partnern.
„Die Rückmeldungen, die wir bekommen, sind voller Dank für die Unterstützung, die wir leisten, und wie wir die Rettungsarbeiten organisieren. Es zeigt sich, wie mobilisiert die Gesellschaft ist und wie viel Aufmerksamkeit dem Ganzen gilt“, sagte Budrys am Sonntag.