Eine Woche nach Lettland
Auch Litauen verbietet russische TV-Programme
Gut eine Woche nach Lettland haben sich nun auch litauische Medienwächter dafür entschieden, Sender der umstrittenen RT-Gruppe (ehemals Russia Today) ab Donnerstag dieser Woche nicht mehr auszustrahlen.
Einem Bericht von AP News zufolge setzt damit die Radio- und Fernsehkommission Litauens eine Empfehlung des Außenministeriums in die Tat um.
Grund für das Verbot der Sender ist wie in Lettland der russische Staatsbürger Dmitry Kiselev. Er befindet sich derzeit auf einer schwarzen Liste der Europäischen Union.
Ihm wird vorgeworfen, die RT-Gruppe inhaltlich zu kontrollieren und einen Takt vorzugeben, den Medienwächter in Europa als Kreml-Propaganda identifizieren.
Die redaktionelle Unterstützung der Sendergruppe für die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 hatte den Stein ins Rollen gebracht.
„Diese Entscheidung basiert auf der Tatsache, dass Herr Kiselev auf einer Liste von Personen steht, die von der EU sanktioniert werden“, teilte Mantas Martisius, Vorsitzender der litauischen Kommission, mit.
Vom Verbot betroffen sind die Sender RT, RT HD, RT Spanisch, RT Documentary und RT Documentary HD.
Bereits als Reaktion auf die Verbannung von RT aus dem lettischen Fernsehen hatte Kiselev abgestritten, Kontrolle über die Sender auszuüben – und eine Entschuldigung von Lettland gefordert, samt Wieder-Ausstrahlung der Programme.
RT wird in den baltischen Staaten als verlängerter medialer Arm des Kreml angesehen. Ziel sei die politische Beeinflussung der russischen Minderheiten in der Region, heißt es in Expertenkreisen.
Lesen Sie auch: Lettland – TV-Aus für russische Propaganda-Sender
sh