Olga Karatsch soll mit russischen Geheimdiensten zusammengearbeitet haben
Weißrussische Aktivistin erhält in Litauen kein Asyl aus Gründen nationaler Sicherheit
Die litauische Einwanderungsbehörde hat der weißrussischen Aktivistin Olga Karatsch aus Gründen der nationalen Sicherheit kein Asyl gewährt, das berichtet das Nachrichtenportal LRT.
Die Abteilung für Staatssicherheit der Republik Litauen (VSD) hatte aufgedeckt, dass Karatsch mit dem russischem Geheimdienst zusammengearbeitet und ihm Informationen über das weißrussische Regime und die Opposition geliefert habe.
Im Gegenzug half der russische Geheimdienst Karatsch, ihr Image aufzupolieren, so der Vorwurf der litauischen Ermittler.
Karatsch wies die Vorwürfe zurück, räumte aber ein, an verschiedenen Konferenzen in Russland teilgenommen zu haben. Sie hat gegen die Entscheidung der Einwanderungsbehörde vor Gericht Einspruch eingelegt, berichtet LRT.
Karatsch weist Vorwürfe zurück
„Ich bin Litauen sehr dankbar, dass es meine Kinder gerettet hat, denn der weißrussische KGB hat versucht, meine Kinder zu entführen, um mich zu erpressen, und Litauen hat mich und meine Kinder gerettet. Jetzt aber empfinde ich Groll und Wut“, sagte sie gegenüber der Baltischen Nachrichtenagentur BNS.
„Ich kann unmissverständlich sagen, dass es keine Zusammenarbeit gab und auch nicht geben konnte“, fügte sie hinzu.
Ihren Angaben zufolge besuchte sie Russland zuletzt im Oktober 2019, um an einer Konferenz teilzunehmen. Im März 2020 floh sie aus Weißrussland nach Litauen und hat seitdem weder Russland noch ihr Heimatland besucht, sagte sie.
Die weißrussische Aktivistin behauptete, sie habe nie um finanzielle Unterstützung aus Russland gebeten und nie mit russischen Geheimdienstmitarbeitern kommuniziert.
„Es gab keine Treffen mit russischen Geheimdienstmitarbeitern. Ich habe an verschiedenen Konferenzen in Russland teilgenommen, aber ich weiß nichts von einem Treffen mit Geheimdienstmitarbeitern. Natürlich waren dort verschiedene Leute, aber woher sollte ich wissen, dass sie nicht mit dem KGB zusammenarbeiten“, sagte Karach.
Die Einwanderungsbehörde hat Karatsch, die die in Litauen ansässige Menschenrechtsorganisation „Nasch Dom“ (Unser Haus) leitet, eine befristete Aufenthaltsgenehmigung erteilt. Die Organisation war zuvor für den Friedensnobelpreis 2024 nominiert worden.
Die Aktivistin erhält seit 2014 befristete Aufenthaltsgenehmigungen in Litauen und hat letztes Jahr einen Asylantrag gestellt.
Ihre Organisation „Unser Haus“ überwacht nach eigenen Angaben die Menschenrechte in Weißrussland und bietet Weißrussen in Litauen und in der Heimat humanitäre, psychologische und andere Hilfe an.
Die Organisation wurde von der Regierung in Minsk im Jahr 2022 als extremistisch eingestuft und vom weißrussischen KGB im Jahr 2021 auf die Terroristenliste gesetzt.
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