Für 30 Pfund in Hamburg gekauft
England: Weltweite Suche nach legendärem Bass von Paul McCartney gestartet – vermisst seit 1969
Das „Lost Bass Project“ hat eine weltweite Suchaktion nach einem der wohl einflussreichsten Musikinstrumente überhaupt gestartet. Es geht um den Bass, den Beatles-Star Paul McCartney 1961 bei Höfner in Hamburg erworben hatte – für damals 30 Pfund.
Der Bass war in Hits wie Love Me Do und She Loves You zu hören, bevor er 1969 auf bis dato unerklärliche Weise verschwand. Man muss kein Insider, um sich vorstellen zu können, in welchen ideellen und monetären Preisdimensionen sich das Musikinstrument heute bewegen würde.
Entsprechend bittet das von Höfner gestartete Projekt um zielführende Informationen über „den wichtigsten Bass der Geschichte“. McCartney selbst soll den Hersteller aus Deutschland gebeten haben, sein Erfolgsinstrument aufzuspüren.
Geleitet wird die Aktion von Nick Wass, der mit McCartney bereits ein Buch über den verschwundenen Höfner 500/1 Violinbass geschrieben hat. Der BBC erzählte er, der Weltstar habe ihn kürzlich in einem Gespräch nach der Gitarre gefragt. Dies sei der Startpunkt der Kampagne gewesen.
Es gilt als wahrscheinlich, dass das Instrument 1969 bei den Dreharbeiten zum Dokumentarfilm „Get Back“ verlegt wurde. „Es ist nicht klar, wo es geschah und wer dort anwesend war. Aber die meisten Leute dürften sich erinnern. Es ist schließlich der Bass, der die Beatles berühmt gemacht hat“, sagte Wass.
Keine kommerziellen Ziele: „Wir tun das nur, um Paul seine Gitarre zurückzugeben“
Unterstützt wird Wass unter anderem von zwei BBC-Journalisten, die angeboten haben, ihr investigatives Geschick mit einfließen zu lassen. Manche Beobachter der Szene gehen bereits so weit zu sagen, es handle sich um eines der größten Rätsel der Musikgeschichte.
Experten denken, dass McCartneys epochaler Bass bei einer Auktion sämtliche Rekorde sprengen würde. Darunter auch jene irrsinnigen 6 Millionen Dollar, die vor Jahren der Verkauf der Gitarre von Nirvana-Sänger Kurt Cobain (MTV Unplugged) eingebracht hatte.
Das Team des Lost Bass Project stellte jedoch klar, dass es mit der Suche keine kommerziellen Ziele verfolge. „Wir tun das nur, um Paul seine Gitarre zurückzugeben. Weil wir wissen, dass er sich das immer gewünscht hat“, heißt es in einer entsprechenden Ankündigung.
Es wird auch als realistisch angesehen, dass im Moment irgendjemand den Bass besitzt, ohne dessen musikalischen Ursprung zu kennen. „Wenn sich jemand nur meldet, um damit Geld zu verdienen, dann soll es so sein. Wenigstens hätten wir den Bass dann gefunden“, heißt es weiter.
Ziel wäre, das legendäre Instrument eines Tages öffentlich auszustellen. Der öffentliche Aufruf läuft nun seit gut zwei Tagen, und es sollen schon ein paar „aufregende Hinweise“ bei dem Projektteam eingegangen sein. Spannend, was da noch kommt.