Zu Ehren der 77 Opfer
Norwegen: 10 Jahre nach Massaker – Gedenkstätte auf Insel Utøya darf gebaut werden
Fast zehn Jahre nach der fürchterlichen Bluttat des norwegischen Rechtsextremisten Anders Breivik wird es auf der Insel Utøya eine Gedenkstätte geben – zu Ehren der 77 Personen, die am 22. Juli 2011 gewaltsam den Tod fanden.
(Bild: Manthey Kula, Statsbygg)
Ihre Befürchtung: Touristenströme, die den Charakter des ohnehin gestörten Insellebens für immer verändern würden. Utøya war einmal ein Hort der Ruhe, muss man wissen, bis sich auf einmal braune Gewaltfantasien auf die Insel entluden.
Letzten Monat ist die Klage dann aber durch ein norwegisches Gericht abgewiesen worden. Die Klägergruppe hätte danach von ihrem Recht auf Berufung Gebrauch machen können, was sie aber nicht tat. Daher kann nun weitergebaut werden auf Utøya.
„Ein schöner, ein würdevoller Ort wird es sein, um an die Opfer zu erinnern“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Das Mahnmal soll nun rechtzeitig zum zehnten Gedenktag am 22. Juli 2021 fertig sein.
Am 22. Juli 2011 zündete Breivik im Osloer Regierungsviertel zunächst eine Bombe, die acht Menschen in den Tod riss. Danach fuhr er zur Insel Utøya, wo ein Jugendcamp der norwegischen Arbeiterpartei stattfand.
Als Polizist verkleidet, ermordete Breivik innerhalb von 90 Minuten mit einer Schusswaffe weitere 67 Menschen, die meisten davon Jugendliche. Weitere zwei Teenager starben bei einem Fluchtversuch.
Breivik wurde inzwischen zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt – der Höchststrafe in Norwegen. Laut Forbes könnte die Strafe jedoch auf unbestimmte Zeit verlängert werden, sollte Breivik auch nach Haftende noch als Bedrohung für die norwegische Gesellschaft angesehen werden.
QUIZ
sh