Freiwilligkeit und unklare Regeln sorgen für Kritik
Norwegen: Bezirksrat von Akershus lehnt Einführung der Touristensteuer ab
Der Bezirksrat von Akershus spricht sich gegen den Vorschlag der norwegischen Regierung aus, eine freiwillige Touristensteuer auf Unterkünfte einzuführen. Diese sogenannte Kurtaxe, die bis zu fünf Prozent des Übernachtungspreises betragen könnte, wird von den regionalen Vertretern kritisch beurteilt. Es ist allerdinbgs nicht die Steuer an sich, die der Provinz bei Oslo Kopfzerbrechen bereitet.
„Der Gesetzentwurf der Regierung weist mehrere Schwächen auf. Eine davon ist das Risiko von Wettbewerbsverzerrungen: Wenn zwei Beherbergungsbetriebe im gleichen Marktgebiet in unterschiedlichen Gemeinden angesiedelt sind, die sich unterschiedlich für oder gegen die Steuer entscheiden, entsteht eine ungleiche Ausgangslage“, erklärt Ida Lindtveit Røse, Bezirksrätin für Wirtschaft in Akershus.
Freiwilligkeit und unklare Regeln sorgen für Kritik
Der Vorschlag sieht vor, dass Kommunen freiwillig über die Einführung der Steuer entscheiden und deren Höhe selbst bestimmen können – bis zu einem maximalen Satz von fünf Prozent. Die Regionalpolitiker von Akershus bemängeln jedoch, dass diese Freiwilligkeit zu einem Flickenteppich führen könnte, der den Wettbewerb verzerrt und keine einheitliche Grundlage für die Tourismusbranche bietet.
Negative Auswirkungen auf den lokalen Tourismus
„Die Steuer würde vor allem Hotels schaden, die sich auf Konferenzen und Kurse spezialisiert haben – eine wichtige Säule unseres regionalen Tourismus. Statt eine starke und nachhaltige Tourismusindustrie zu fördern, würde der Vorschlag genau das Gegenteil bewirken. Daher glauben wir, dass er abgelehnt werden sollte“, betont Lindtveit Røse.
Der Bezirksrat hat in seiner Stellungnahme an die Regierung gefordert, dass ein einheitlicher nationaler Betrag pro Übernachtung festgelegt wird, anstatt eine variable, optionale Regelung zu schaffen. Darüber hinaus müsse klar definiert werden, wie Einnahmen aus einer solchen Steuer verwendet werden, etwa zur Förderung von tourismusbezogenen öffentlichen Gütern.
Zusammenarbeit für nachhaltigen Tourismus gefordert
Falls die Steuer weiterhin auf Freiwilligkeit basieren soll, fordert der Bezirksrat, dass Kommunen gemeinsam mit der Tourismusbranche und lokalen Zielgebietsunternehmen ein Destinationsmanagementteam aufstellen müssen. Dieses Gremium soll Pläne für den lokalen Tourismus sowie die Nutzung der Einnahmen aus der Kurtaxe entwickeln, um sicherzustellen, dass die Mittel nachhaltig und gezielt eingesetzt werden.
Mit seiner klaren Ablehnung setzt der Bezirksrat von Akershus ein deutliches Zeichen gegen die aktuelle, unentschlossene Fassung des Regierungsentwurfs und fordert stattdessen eine Lösung, die den regionalen Tourismus stärkt und nicht gefährdet.
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