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Mit Bildung gegen Antisemitismus

Christdemokraten fordern obligatorische „Holocaust-Reisen“ für Schüler

Die Christliche Volkspartei Norwegens (KrF) setzt sich für die Einführung verpflichtender „Holocaust-Reisen“ für alle Schüler der Sekundarstufe ein. Auf einem Parteitreffen wurde ein entsprechender Antrag der Jugendorganisation KrFU angenommen. Ziel ist es, historisches Wissen zu vertiefen und das Bewusstsein für Menschenrechte zu stärken.

KrF Holocaust Reisen
Jorunn Elisabet Gleditsch Lossius und ihre Partei fordern einen Aktionsplan gegen Antisemitismus in Norwegen. (Foto: KrF via Facebook)
Der Beschluss sieht vor, dass künftig alle Schüler an einer Reise zu Menschenrechtszentren innerhalb Norwegens oder an Bildungsfahrten mit Organisationen wie „Hvite Busser“ (Weiße Busse) oder „Aktive Fredsreiser“ (Aktive Friedensreisen) teilnehmen sollen. Dabei sollen sie ehemalige Konzentrationslager besuchen und sich intensiv mit der Geschichte des Holocaust auseinandersetzen.

„Es geht darum, jungen Menschen die Gräuel des Holocaust nicht nur durch Bücher, sondern durch direkte Erfahrungen näherzubringen“, erklärte Jorunn Lossius, stellvertretende Vorsitzende der KrF, in einer Pressemitteilung.

Mit Bildung gegen Antisemitismus

„Wir wollen erreichen, dass die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus lebendig bleibt und die Werte der Menschenwürde und Demokratie noch stärker im Bewusstsein der jungen Generation verankert werden.“

Bildungsreisen wie die der „Weißen Busse“ führen Schüler unter anderem nach Auschwitz und andere Gedenkstätten in Europa. Auch Reisen innerhalb Norwegens, etwa zu Menschenrechtszentren, sollen laut KrF eine Alternative bieten, um möglichst vielen Schülern eine Teilnahme zu ermöglichen.

Die Partei verweist auf Studien, die zeigen, dass persönliche Begegnungen mit historischen Orten das Verständnis für Geschichte und die Sensibilität für Menschenrechtsfragen erheblich vertiefen. Angesichts des zunehmenden Antisemitismus und wachsender Geschichtsvergessenheit sieht die KrF in der Maßnahme ein wichtiges Signal.

Lossius betonte, dass die Holocaust-Bildung Teil einer umfassenden Strategie sein müsse, die Respekt, Empathie und Wachsamkeit gegenüber menschenfeindlichen Ideologien fördert. „Die Vergangenheit lehrt uns, wie zerbrechlich Freiheit und Würde sein können. Diese Lektion müssen wir unseren Kindern weitergeben.“

Die KrF kündigte an, das Thema in die bildungspolitischen Debatten auf nationaler Ebene einzubringen.

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