E-Mail-Konten gehackt
Cyber-Angriff auf norwegisches Parlament: Verdacht fällt auf Russland
Die norwegische Regierung macht Russland öffentlich für einen Cyber-Angriff verantwortlich, der Ende August 2020 auf das Parlament des skandinavischen Landes verübt worden ist.
Russland weist die Anschuldigungen entschieden zurück. Man habe es mit einer „ernsthaften und vorsätzlichen Provokation“ zu tun, ließ Moskau mitteilen.
Und auch die russische Botschaft in Oslo bezeichnete die öffentliche Verdächtigung durch Norwegen als “inakzeptabel“. Gebell auf beiden Seiten. Wie sollte es auch anders sein?
An Norwegens Sichtweise dürfte das freilich nichts ändern. Zu eindeutig seien laut Außenministerin Ine Eriksen Soreide die Erkenntnisse: „Aufgrund vorliegender Informationen sind wir der Ansicht, dass Russland hinter der Hacker-Attacke steckt.“
Nähere Angaben zu möglichen Beweisen für die Anschuldigung machte die Ministerin in ihrem Statement allerdings nicht. Sie betonte lediglich, wie „eng die Zusammenarbeit“ von Norwegens Sicherheits- und Nachrichtendiensten in dieser Angelegenheit sei.
Klar ist: Am 24. August 2020 wurde das E-Mail-System des norwegischen Parlaments gehackt. Mehrere Beamtenkonten waren betroffen, „einige Informationen“ sollen einem Bericht des Magazins „Life in Norway“ zufolge heruntergeladen worden sein.
Über weitere Einzelheiten, beispielsweise zur politischen Brisanz der entwendeten Unterlagen, schweigt sich die norwegische Seite derzeit aus.
Hintergrund: Die Beziehungen beider Länder haben sich zuletzt zusehends verschlechtert. Im Zentrum steht die gemeinsame Land- und Seegrenze in der Arktis – einer Region, die für Norwegen und Russland in wirtschaftlicher Hinsicht immer wichtiger zu werdenscheint.
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