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Ein norwegischer Forscher erklärt

Darum ist der Mount Everest nicht der höchste Berg der Erde

Auf einer gewaltigen Höhe von exakt 8.848,86 Metern über dem Meeresspiegel gipfelt der Mount Everest. Damit ist er anerkanntermaßen der höchste Berg der Erde. Ein Sehnsuchtsort dür Extremsportler im Himalya-Gebirge in Asien, gelegen zwischen dem indischen Subkontinent und dem Tibetischen Hochland.

Mount Everest
Der Mount Everest in ganzer Pracht. Aber ist er auch der höchste Berg der Erde? Nur je nach Sichtweise. (Foto: Luca Galuzzi / CC BY-SA 2.5)

Aber ist der Mount Everest auch wirklich der höchste Berg der Erde? Kommt ganz auf die Sichtweise an… Es gibt nämlich keinen Punkt auf unserem Planeten, der höher in den Himmel ragt als ein Gipfel, der nicht in Asien, sondern in Südamerika liegt: der Chimborazo in Ecuador.

Der massive Vulkan, der offiziell 6.263 Meter über dem Meeresspiegel misst, wirkt zunächst wenig beeindruckend im Vergleich zum Everest. „Technisch gesehen könnte das aber auch anders sein“, erklärt Haakon Fossen, Professor für Geologie an der Universität Bergen.

Für ihn gibt es durchaus andere Möglichkeiten, die Höhe eines Berges zu bestimmen. Nicht über den allseits bekannten und akzeptierten Abstand zum Meeresspiegel, sondern über den Abstand zum Kern bzw. den Mittelpunkt der Erde.

Müsste das nicht auf dasselbe hinauslaufen? Nicht ganz, was an der sogenannten Äquatorialen Ausbuchtung liegt, einer Verdickung der Erde entlang des Äquators. Diese wurde bereits von Isaac Newton vermutet und ist eine Folge der schnellen Rotation und der Gravitation unseres Planeten.

Der Chimborazo ist in der Erdkern-Perspektive über 2.000 m höher als der Everest

Aufgrund dieser geologischen Besonderheit ist der Gipfel des Chimborazo physisch tatsächlich weiter vom Erdkern entfernt, als es der Mount Everest jemals wird sein können. „Der Chimborazo bietet eine neue Perspektive auf unseren Planeten“, sagt Fossen.

Im Ergebnis: Laut Messungen der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und des National Geodetic Survey (NGS) in den USA übertrifft der Chimborazo den Everest aus der Erdkern-Perspektive um sage und schreibe mehr als 2.000 Meter.

Und es gibt einen weiteren Kandidaten im Rennen um den Titel des höchsten Berges der Erde: den Mauna Kea auf Hawaii, der von der Basis bis zum Gipfel über 10.000 Meter misst. Allerdings erhebt sich sein Gipfel „nur“ 4.200 Meter über den Meeresspiegel.

„Auch dies ist eine sehr realistische Methode, um die Höhe eines Berges zu messen. Viele würden dies als seine wahre Größe betrachten“, kommentiert Fossen bei Science Norway. In den Rekordbüchern dürfte allerdings weiterhin der Everst die Nummer 1 bleiben.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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