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Wohin mit 2.000 Fahrzeugen pro Tag?

Norwegen: Der Lærdal-Tunnel – mit 24,5 km der längste der Welt – wird aufwendig saniert

Das norwegische Verkehrsministerium hat nach langem Hin und Her grünes Licht für die umfassende Sanierung des Lærdal-Tunnels gegeben, der mit 24,5 Straßenkilometern der längste seiner Art auf dem Planeten ist.

Lærdalstunnel
Der „Lærdalstunnelen“, mit 24,51 km der längste Straßentunnel der Welt, muss aufwendig saniert werden. (JøMa / CC BY-SA 4.0)

Der Tunnel bildet ein wichtiges Verbindungsstück der Autobahn E16 zwischen Bergen und Oslo, weshalb der Sanierungsplan über mehrere Jahre zu heftigen Debatten führte. Noch vor Monaten schlug die norwegische Straßenverwaltung vor, den Tunnel für ein ganzes Jahr komplett zu schließen.

Da dieser Vorschlag aber für eine Menge Ärger sorgte, erfolgte nun der Schwenk hin zu einer anderen Variante: keine Komplettschließung, sondern Schließung nur abends und nachts, damit der Verkehr tagsüber halbwegs weiterrollen kann.

Dafür aber verlängert der Plan die Bauzeit erheblich. Aus einem Jahr werden wohl vier bis fünf, was die Straßenverwaltung wie folgt beurteilt: „Es ist nicht möglich, den Tunnel ohne Folgen für die Umgebung zu sanieren.

Wir sind aber zu dem Schluss gekommen, dass Abend- und Nachtsperrungen besser sind als eine Vollsperrung“, teilte Stig Berg-Thomassen, zuständig für den Tunnelausbau, an diesem Freitag gegenüber Medienvertretern mit.

Im Jahresdurchschnitt rollen 2.000 Fahrzeuge durch den „Lærdal“ – pro Tag

Die Arbeiten werden voraussichtlich 2025 beginnen. Der Tunnel soll dann Tag für Tag von 18.00 bis 6.00 Uhr geschlossen werden. Allerdings gibt es noch keinen Plan, wann an den Wochenenden gearbeitet wird.

Einfach mal ein paar Zahlen, die die Relevanz des Tunnels untermauern: Im Jahresdurchschnitt passieren rund 2.000 Fahrzeuge pro Tag den „Lærdal“. Im Juli, wenn die touristische Hochsaison rollt, sind es sogar fast 4.000 Fahrzeuge pro Tag. Eine Menge Holz.

Lærdalstunnel Karte
Die ungefähre Lage des Lærdalstunnelen. (Eigene Darstellung / Wikipedia)

Hinzu kommt erschwerend, dass es zwischen den Regionen Lærdal und Aurland keine vergleichbar guten Ausweichmöglichkeiten gibt. Nützt alles nichts, aufgrund von EU-Vorschriften für die Tunnelsicherheit muss die norwegische Straßenverwaltung die Sanierung definitiv durchführen.

Vor allem das Transportgewerbe sieht den Ausbau des Tunnels kritisch. Die Branche befürchtet sowohl einen Zusammenbruch des Güterverkehrs als auch große Arbeitsplatzverluste in der Region. Immerhin scheint die Abend-Nacht-Lösung laut NRK.no für die örtliche Bevölkerung in Ordnung zu sein.

Bedenken kommen allerdings auch aus Sicherheitskreisen, da während der mehrjährigen Sprengarbeiten im Tunnel zur Nachtzeit selbst Rettungsfahrzeuge nicht werden passieren können. Dies wird die Notfallbereitschaft der angrenzenden Gemeinden nicht eben verbessern.

Erst wenn die Spreng- und Sicherungsarbeiten abgeschlossen sind, kann der Verkehr im Notfall auch in den Abend- und Nachtstunden durchgelassen werden. Ein heikles Unterfangen also, das natürlich auch den Tourismus auf der Strecke betreffen wird.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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