Coronavirus-Krise
Norwegen drängt darauf, die Olympischen Spiele zu verschieben
Das norwegische Olympische Komitee (NOK) teilte am Samstag mit, es habe das Internationale Olympische Komitee (IOC) gebeten, die Olympischen Spiele 2020 in Tokio zu verschieben, bis die Coronavirus-Pandemie unter Kontrolle sei.
In einem Brief an das IOC vom Freitag sagte der norwegische Sportverband, er sei „besorgt über die COVID-19-Pandemie und die Situation im Bereich der öffentlichen Gesundheit im In- und Ausland“.
„Unsere klare Empfehlung lautet, dass die Olympischen Spiele in Tokio erst stattfinden sollen, wenn die COVID-19-Situation weltweit unter Kontrolle ist“, so der Brief weiter.
Das NOK wies darauf hin, dass eine der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus in Norwegen ein Verbot organisierter Sportaktivitäten ist, das sei eine echte Herausforderung für den Sport in Norwegen.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP sagte die Sprecherin des NOK, Sofie Olsen: „Wir wünschen uns, dass das IOC so früh wie möglich eine Entscheidung trifft, damit jeder eine faire Chance auf eine Vorbereitung hat.“
Bis Freitag gab es weltweit 258.930 Coronavirus-Infizierte mit 11.129 Todesfällen in 163 Ländern.
Die Sinnhaftigkeit der Olympischen Spiele in Zeiten von Corona wird zunehmend angezweifelt. Die Pandemie, die letztes Jahr in China begonnen hat, und sich inzwischen auf der ganzen Welt ausgebreitet hat, zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung.
IOC-Präsident Thomas Bach bestand jedoch darauf, dass es diese Woche „verfrüht“ sei, die Verschiebung der Tokio-Spiele in Betracht zu ziehen, die am 24. Juli beginnen sollen.
Aus dem mächtigen US-Sport bekam Bach dabei Unterstützung, allerdings schließen sich nicht alle Sportverbände der Haltung des IOC-Präsidenten an.
Der US-Schwimmverband hatte am Freitag einen Offenen Brief an das USPOC verfasst und eindringlich darum gebeten, sich für eine Verschiebung der Spiele stark zu machen. „Unsere Athleten stehen unter enormem Druck, Stress, und sie haben Angst.“
Die französischen Amtskollegen unterstützten am Samstag die Position des US-Schwimmverbandes. Auch der US-Leichtathletikverband schloss sich dieser Meinung an.
In einer Telefonkonferenz des IOC mit Nationalen Olympischen Komitees deutete Norwegen an, notfalls keine Athleten zu den Olympischen Spielen in Tokyo zu entsenden.
ap