„Es war lebensbedrohlich“
Norwegen: Ende der Corona-Beschränkungen von Chaos und Massenschlägereien überschattet
Nach der Ankündigung der scheidenden norwegischen Ministerpräsidentin Erna Solberg, die Corona-Beschränkungen abrupt zu beenden, ist es am Wochenende in Teilen des Landes zu chaotischen Szenen gekommen.
Am Freitag hatte die Regierung die Bevölkerung mit dem Ende der Einschränkungen überrascht. Nicht nur das: Bereits einen Tag später, am Samstag, sollte Norwegen der Weisung zufolge wieder auf Normalbetrieb umschalten.
Doch bei den Feierlichkeiten kam es laut einem Bericht der Agentur AP vor allem in den Großstädten zu tumultartigen Szenen und Gewaltentladungen.
So meldete die norwegische Polizei als Resümee fürs Wochenende Dutzende Unruhen, Zusammenstöße und Massenschlägereien, nachdem die Kneipen und Clubs der Großstädte teils überfüllt gewesen sein sollen.
Zu viel auf einmal, zu unvorbereitet, lautet nun der Vorwurf. Betroffen waren vor allem Oslo, Trondheim und Bergen, wo Randalierer von Samstagnachmittag bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags ihr Unwesen getrieben haben sollen.
„Das ist genau, was ich vorhergesagt habe“, teilte ein verärgerter Nachtclubmanager aus Oslo norwegischen Medien gegenüber mit. „Es war eine lebensbedrohliche Situation in der Stadt, weil die Regierung uns nicht wenigstens ein paar Tage im Voraus informiert hat.“ Die Mehrzahl der Lokale soll schlichtweg überfüllt gewesen sein.
„Es ist 561 Tage her, dass wir die strengsten Maßnahmen in Norwegen in Friedenszeiten eingeführt haben“, hatte Solberg am Freitag auf einer Pressekonferenz mitgeteilt. „Jetzt ist die Zeit gekommen, zu einem normalen Alltagsleben zurückzukehren.“
Stavanger feiert friedlich das Ende der Corona-Einschränkungen mit einem Feuerwerk
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