Geschenke unter Freunden
Engländer enttäuscht vom norwegischen Weihnachtsbaum
Die Briten zeigen sich unzufrieden mit dem norwegischen Weihnachtsbaum auf dem Trafalgar Square, und nennen ihn „dürftig“ und „anämisch“.
Seit 1947 schenkt Norwegen den Briten jedes Jahr einen Weihnachtsbaum. Ein Geschenk der Stadt Oslo als Zeichen norwegischer Dankbarkeit an die Londoner für ihre Hilfe während des Zweiten Weltkrieges. Der Baum wird seither auf dem Trafalgar Square in London aufgestellt.
Dieses Jahr sind die Briten mit dem Geschenk unzufrieden. In den sozialen Medien wird er als „traurig“, „peinlich“ und „schütter“ bezeichnet.
Die BBC machte gestern darauf aufmerksam, dass der Baum schwer um die Anerkennung durch das Volk ringe: Trafalgar Square Christmas tree struggling to please crowds.
Selbst einem Norweger in London schien der Baum peinlich zu sein: „Wir haben bessere Bäume in Norwegen“, wird er von der BBC zitiert.
Die BBC-Reporterin Sonja Jessup verteidigte den Baum auf Twitter. Sie erinnerte daran, dass man einem geschenkten Baum nicht in die Krone schaue.
I have been talking to Londoners (and Norwegians, awkward) about why the #TrafalgarSquare Christmas tree is being laughed at. It’s a Christmas gift, guys! @BBCLondonNews 630pm pic.twitter.com/7Z5XbKO8ZV
— Sonja Jessup (@sonjajessup) December 5, 2019
Der Weihnachtsbaum ist 21 Meter hoch, er wurde gestern um 18:00 Uhr geschmückt. Gefällt wurde er am 19. November bei Trollvann in Oslo, und ist vielleicht etwas müde von der langen Anreise.
Der britische Botschafter in Norwegen, Richard Wood, verteidigt den Baum jedenfalls.
„So sieht ein 90-jähriger, 25 Meter hoher Baum nunmal im Freien aus“, sagt Wood laut BBC.
Der erste Baum war ein Geschenk von König Haakon VII. an die Briten, die ihm für seine Flucht nach Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs dankbar waren.
„Es ist wichtiger, über die Symbolik des Baumes nachzudenken, als zu zählen, wie viele Zweige er hat“, sagt Wood äußerst diplomatisch.
Der Stadtrat von Westminster nennt den Baum ein großzügiges Geschenk der Osloer an die Londoner.
ap