Landwirte existenziell bedroht
Extremwetter „Jakob“ hat Einar Riises Hof zur Insel gemacht
Am Donnerstagabend war die Gemeinde Odda in Norwegen nach dem Einsturz einer Brücke auf einmal isoliert. Mehrere Straßen in der Region mussten wegen Extremwetter-Ereignis „Jakob“ und sintflutartigen Regenfällen geschlossen werden.
Landwirt Einar Riise hat es besonders getroffen. Sein Hof in Sandvin war am Freitag noch völlig von allem abgeschnitten. Wie das Bild oben zeigt, hat Jakobs Starkregen Riises Arbeitsumfeld kurzerhand in eine Insel verwandelt.
„Ja, mein Hof ist zur Insel geworden“, teilte Riise in einem Interview mit. „Zum Glück konnten meine Schafe rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Aber die Flut wird das Weideland zerstören und viel Arbeit verursachen.“
Zum Zeitpunkt des Fotos waren die Hochwasserscheitelpunkte an vielen Orten in Westnorwegen bereits erreicht, nur in Odda konnte es noch weiter steigen. Keine Frage, für Landwirt Riise wird es ein äußerst ungemütlicher Freitag gewesen sein.
„Die starken Regenfälle sind vorbei, aber die Folgen bleiben abzuwarten“
„Die starken Regenfälle sind vorbei, aber die Folgen bleiben abzuwarten“, teilte dazu auch Meteorologin Julie Solsvik Vågane mit. Es gibt im Südwesten von Norwegen weiterhin Gefahrenwarnungen für Überschwemmungen und Erdrutsche.
„Mehrere Wasserläufe haben das Potenzial, weiter deutlich anzusteigen“, sagte Vågane am Freitag und verwies neben Odda auf Voss. Auch Bürgermeister Roald Aga Haug beschrieb die Situation rund um Odda als schwierig.
50 Menschen mussten dort vorsorglich evakuiert werden. Und am Freitag war noch nicht absehbar, ob es in der Region nicht noch zu weiteren Maßnahmen dieser Art würde kommen müssen. „Es wird laufend geprüft, ob weitere Menschen evakuiert werden“, sagte Haug gegenüber NRK.
In Sandvin gab es vor Jahren sieben Bauernhöfe, nur zwei sind noch übrig
„Es passiert inzwischen immer wieder, jedes Jahr. Erst vor ein paar Wochen hatte ich eine Überschwemmung“, sagte Landwirt Riise. „Es ist zum Verzweifeln für uns, dass wir ständig vom Wasser bedroht sind.“ Der Bau eines Hochwassertunnels in Sandvin soll nun geprüft werden.
Wie wichtig dies wäre, bringt Riise klar auf den Punkt: „Aufgrund der wiederholten Überschwemmungen ist es nicht mehr möglich, den Hof gegen Wasserschäden zu versichern. Ich erhalte auch keine Entschädigung von den Behörden mehr.“
In Sandvin gab es vor Jahren noch sieben Bauernhöfe, zwei davon sind übrig geblieben. „Die anderen haben aufgegeben“, sagt Riise. Das Wetter meint es nicht mehr gut mit ihnen.