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„Green flying – green lying“

Wer fliegt, der lügt – Fluggesellschaften des Greenwashings bezichtigt

Der norwegische Verbraucherrat und mehrere andere europäische Verbraucherorganisationen haben den Fluggesellschaften vorgeworfen, sie würden versuchen, ihr Gechäftsfeld zu beschönigen.

Klimafreudnlichkeit Flugzeuge
Jedes Triebwerk eines Flugzeuges emittiert Wasserdampf, Schwefeldioxid und Schwefelsäure als Gas, daneben Aerosole und Ruß. Pro Kilogramm Treibstoff entstehen ungefähr 3,15 kg CO2 und 1,23 kg Wasserdampf. (Foto: depositphotos.com)
17 europäische Fluggesellschaften, darunter Norwegian und SAS werden beschuldigt, fälschlicherweise „klimaneutrale“ Flüge zu vermarkten.

„Ob Sie nun für ein ‚grünes Ticket‘ bezahlen oder nicht, Ihr Flugzeug stößt immer noch Treibhausgase aus. Das Fliegen als nachhaltiges Verkehrsmittel darzustellen, ist also reines Greenwashing“, sagte Inger Lise Blyverket, Direktorin des Verbraucherrats, in einer Pressemitteilung.

„In einer Zeit, in der viele Menschen nachhaltiger reisen wollen, sollten die Fluggesellschaften sofort aufhören, den Verbrauchern ein falsches gutes Gewissen zu machen. Wir fordern die Behörden dringend auf, gegen diese Praxis vorzugehen“, sagte sie.

„Von den 17 Fluggesellschaften, die wir untersucht haben, fliegen 15 von und nach Norwegen, und zwei davon sind Norwegian und SAS“, so Blyverket weiter.

Irreführung über Nachhaltigkeit

Die Verbraucherorganisationen fordern eine europäische Untersuchung der Angelegenheit sowie ein hartes Durchgreifen der Aufsichtsbehörden und die Verhängung von Strafen für illegales Marketing.

Die betroffenen Fluggesellschaften – und die gesamte Branche – müsse aufhören, Behauptungen aufzustellen, die bei den Verbrauchern den Eindruck erweckten, es sei möglich, klimafreundlich zu fliegen.

„Das ist schlichtweg unwahr. Fliegen ist nicht nachhaltig und wird es auch in naher Zukunft nicht sein. Wo Fluggesellschaften uns Verbrauchern angeboten haben, aufgrund solcher irreführender Behauptungen zusätzliche ‚grüne‘ Gebühren zu zahlen, sollten die Fluggesellschaften ihre Kunden entschädigen“, sagt Blyverket.

Klimaneutrales Fliegen ist derzeit nicht möglich

Behauptungen, dass die CO2-Emissionen eines Fluges durch die Zahlung eines Aufpreises „ersetzt“, „neutralisiert“ oder „kompensiert“ werden können, seien nicht verifiziert, da der Klimanutzen von Kompensationsmaßnahmen höchst ungewiss ist, so der norwegische Verbraucherschutz, während die durch die CO2-Emissionen von Flugreisen verursachten Schäden gut dokumentiert seien.

Die Fluggesellschaften führen die Verbraucher in die Irre, wenn sie einen Beitrag zur Entwicklung von „nachhaltigem Flugbenzin“ verlangen. Dieser Treibstoff ist noch nicht marktreif. Das bedeutet, dass dieser Treibstoff, bis er in größerem Umfang verfügbar ist – gegen Ende der 2030er Jahre – bestenfalls einen kleinen Anteil in den Flugzeugtanks ausmachen wird.

Die Behauptung, dass der Luftverkehr „nachhaltig“, „verantwortungsvoll“ und „grün“ sein kann, sei irreführend, sagt Blyverket. Keine der vom Luftfahrtsektor angewandten Strategien sei derzeit in der Lage, Treibhausgasemissionen zu vermeiden.

Die europäische Kampagne hat daher den Titel „Green flying – green lying“; zu deutsch „Grünes Fliegen – grünes Lügen“, erhalten.

Eine Reihe europäischer Organisationen hat die Europäische Kommission schriftlich aufgefordert, die Angelegenheit zu untersuchen und Geldstrafen für illegales Marketing zu verhängen. – Die Kampagne der Verbraucherschutzorganisationen heißt .

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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