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Schmelzendes Eis macht Blick in die Tiefe frei

Norwegische Forscher entdecken neuen Drachenfisch in der Antarktis

Norwegische Forscher haben vor der Küste der Antarktis einen bisher unbekannten Fisch entdeckt – eine Art von Drachenfisch. Die Wissenschaftler denken, dass er sich bisher unbemerkt in den tiefen Gewässern unter dem Eis „versteckt“ hat.

Drachenfisch Antarktis
Der neu entdeckte Drachenfisch aus den antarktischen Gewässern. (Darstellung: Andrew Corso)

Obwohl bislang nur wenig über den antarktischen Drachenfisch bekannt ist, wird vermutet, dass er eine wichtige Rolle als Nahrungsquelle für andere Tiere spielt. Vor allem Pinguine dürften die neu entdeckte Art auf dem Speisezettel haben.

„Die Antarktis ist ein Kontinent, der sich über fast 14 Millionen Quadratkilometer erstreckt und von riesigen Ozeanen umgeben ist. Sie ist weit von den bewohnten Kontinenten entfernt“, begründet Birgit Njåstad, Forscherin am Norwegischen Polarinstitut, den überraschenden Fund.

Aber es ist nicht nur die schiere Größe, die die Kartierung und Erforschung der südpolaren Region erschwert. Denn ein Großteil des Arktischen Ozeans ist das ganze Jahr über mit Eis bedeckt. „Wir erwarten viele Überraschungen, wenn wir das Gebiet weiter erforschen“, sagt Njåstad weiter.

Das Meereis rund um die Antarktis hat sich sowohl im Winter als auch im Sommer verändert. In einigen Regionen verschwindet es heute viel früher als in den letzten Jahrzehnten. In anderen Bereichen bildet es sich deutlich später als erwartet.

Ganze Pinguin-Kolonien erleben den Tod ihrer Küken, weil das Eis vorzeitig schmilzt

Dies wirkt sich zwangsläufig auf Arten aus, die während eines Teils ihres Lebenszyklus auf stabile Meereisplattformen angewiesen sind. Der Kaiserpinguin ist beispielsweise eine Art, die von diesen Veränderungen stark betroffen ist. Er wird auf der Roten Liste als potenziell gefährdet eingestuft.

So sähe die Landmasse der Antarktis unter dem Eisschild aus. (Darstellung: Cristellaria / CC BY 3.0)

„Kaiserpinguine sind auf Meereis angewiesen, um zu nisten, zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen, bis sie stark genug zum Schwimmen sind. Wenn das Eis zu früh aufbricht, können die Küken nicht überleben. Ganze Kolonien erleben den Tod ihrer Küken, weil das Eis vorzeitig geschmolzen ist“, schildert Njåstad.

Aber es gibt auch Lichtblicke, da einige der antarktischen Arten für den Menschen eine wichtige Funktion erfüllen können. Es sind ihre einzigartigen Überlebenseigenschaften in einer lebensfeindlichen Umgebung, die etwa bei der Entwicklung von Medikamenten eine Rolle spielen könnten.

Ein wärmeres Klima hingegen könnte die Antarktis auch für andere Arten lebensfreundlicher machen.
Bislang jedoch wurden invasive Arten noch nicht häufig gesichtet. Und überhaupt: Die potenziellen Auswirkungen des Wandels auf das lokale Ökosystem sind für die Forscher noch nicht klar abschätzbar.

„Unser Wissen über die Antarktis ist immer noch so begrenzt, dass es schwierig ist festzustellen, wie sich der Klimawandel auf verschiedene Arten auswirken wird“, sagt Njåstad. Fest steht lediglich, dass der Kontinent durch das schmelzende Eis manch bislang gut verstecktes Geheimnis preisgeben wird.

Der neu entdeckte Drachenfisch ist da nur der Anfang.

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