Hoffnung auf neue Gene für Skandinaviens Wolfspopulation
Ein genetisch wertvoller Wolf aus Norwegen lässt sich in Schweden nieder
Der Wolf, den die norwegische Umweltbehörde im vergangenen Winter markiert und innerhalb Norwegens umgesiedelt hat, hat sich nun im westlichen Dalarna in Schweden niedergelassen. Es ist erfreulich, dass der eingewanderte Wolf noch am Leben ist und sich nun anscheinend etabliert hat, so bewertet die Behörde den für die skandinavische Wolfspopulation wichtigen Vorgang.
„Es ist sehr positiv für unsere stark inzüchtige Population, wenn er nun auch Nachwuchs bekommt und es so schafft, seine Gene zu verbreiten“, sagt Ellen Hambro, Direktorin der norwegischen Umweltbehörde.
Im April wurde er erneut betäubt und in ein Wolfsschutzgebiet gebracht, um das Risiko zu verringern, dass er bei Lizenzabschüssen getötet wird. Außerdem hoffte man darauf, dass sich der Wolf, der der genetisch diverseren finnisch-russischen Population entstammt, in dem Gebiet etabliert.
Wolf in Ryssflon: Hoffnung auf Fortpflanzung
Die Daten der letzten Monate zeigen, dass der Wolf sich im westlichen Dalarna, im Gebiet Ryssflon, niedergelassen hat. Er wurde mit einem anderen Wolf gesichtet, was auf eine mögliche Fortpflanzung hindeutet.
Die Wolfspopulation wird in Norwegen durch DNA-Profile nahezu aller Wölfe der letzten Jahrzehnte überwacht. Die Forschung zeigt, dass die Wölfe in Norwegen und Schweden von sechs eingewanderten Tieren abstammen, ein nur schmales Gen-Polster für skandinavische Wölfe. Die Einwanderung auch nur eines Wolfes aus einem neuen Genpool trägt daher enorm zur gesundheitlichen Stabilität der in Norwegen und Schweden heimischen Wölfe bei.
Darüber hinaus hat der so genannte Setten-Rüde, benannt nach einem See in Akershus, drei Welpenwürfe gehabt. Dieser Wolf ist 2019 nach Norwegen eingewandert und wurde aus demselben Grund wie der Ryssflon-Rüde markiert und umgesiedelt.
„Wenn die Nachkommen eingewanderter Wölfe wiederum Nachwuchs bekommen, verbreiten sie ihre Gene in der Population. Der Setten-Rüde und der Ryssflon-Rüde könnten der siebte und achte Vorfahre der heutigen Wölfe in Skandinavien werden.“
Einwanderung als Schlüssel für stabile Wolfspopulation
Um eine stabile Wolfspopulation in Skandinavien zu halten, die nicht größer als die jetzige ist, müssen eingewanderte Wölfe aus Finnland und Russland ihre Gene in norwegischen und schwedischen Wolfsrudeln weitergeben, sagt Hambro.
Freigabe von Wanderungsdaten
Die Daten des GPS-Senders wurden bisher von der Öffentlichkeit ferngehalten, um Störungen zu vermeiden. Der Wolf blieb nach der Wanderung eine Zeit lang in Norwegen, ist aber inzwischen nach Schweden verzogen.
„Wölfe werden in Schweden und Norwegen etwas unterschiedlich gehandhabt, aber wir haben eine gute Zusammenarbeit und eine gemeinsame Vereinbarung, uns um diese genetisch wertvollen Tiere zu kümmern“, sagt Hambro.
„Nach einer Anfrage der Bezirksverwaltung von Dalarna, einen Zugang zu den Daten des GPS-Senders zu gewähren, haben wir einen Dialog mit der schwedischen Naturschutzbehörde, Skandulv (Skandinavisches Wolfsforschungsprojekt) und der Bezirksverwaltung von Dalarna geführt. Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Daten des Senders auf die gleiche Weise wie die Daten von zu Forschungszwecken markierten Tieren über VargWebben zugänglich gemacht werden.“
Die Karte zeigt nicht die genaue Position, sondern das Gebiet, in dem sich der Wolf bei der letzten Aktualisierung befand, basierend auf einem 10×10 km-Raster.
Hier Lässt sich die ungefähre Position des Wolfes nachvollziehen: wram.slu.se.