Reaktion auf Lecks in Nord Stream-Pipelines
Norwegen: Große Öl- und Gasanlagen werden ab sofort militärisch bewacht – als Schutz vor Sabotageakten
Die norwegische Regierung hat zu Beginn dieser Woche mitgeteilt, große Komplexe der nationalen Öl- und Gasproduktion ab sofort militärisch bewachen zu lassen.
Begleitet wird das Ganze vom bislang noch hinter vorgehaltener Hand ausgesprochenen Verdacht, Russland sei der wahrscheinlichste Urheber einer solchen Aktion – um der Welt da draußen zu zeigen, wie fragil kritische Infrastrukturen nun mal sind. Im Krieg ist alles möglich.
(Foto: Norwegian Armed Forces)
Und dass Norwegen, inzwischen Europas größter Gaslieferant und ein bedeutender Ölexporteur, bei seinen militärischen Bemühungen Unterstützung aus Großbritannien, Deutschland und Frankreich erhält. Daran sieht man, wie ernst die Lage ist. Zumindest in der Theorie.
Dennoch stellte die norwegische Regierung zuletzt wiederholt fest, dass derzeit keine konkrete Bedrohung für die nationale Öl- und Gasinfrastruktur bekannt sei. Man halt es lediglich für ratsam, die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken.
Hintergrund ist auch: Letzte Woche wurden nicht identifizierbare Drohnenflüge in der Nähe einiger Offshore-Anlagen auf dem Kontinentalschelf Norwegens registriert. In Verbindung mit den plötzlich aufgetretenen Lecks in den Nord Stream-Pipelines hatte dies die Norwegische Behörde für Erdölsicherheit (PSA) veranlasst, eine offizielle Warnung auszusprechen.