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Im Winter ist die Reichweite von Elektrofahrzeugen zwischen 4 und 36 Prozent kürzer

Norwegen: Das kalte Wetter kommt und das Elektroauto fährt nicht mehr so weit

In Norwegen, dem Land der Elktroautobesitzer, beginnt die kalte Jahreszeit. Elektroautos und Kälte sind jedoch keine Freunde. Der Norwegische Automobilclub (NAF) weist aus diesem Anlass daraufhin, dass vor allem frisch gebackene Elektroautobesitzer damit rechnen sollten, dass die Reichweite ihrer Autos im Winter zum Teil erheblich abnimmt.

Elektroautos Reichweitentest Winter
Die EU spricht sich für einen offiziellen Winterreichweitentest aus, aber ein neuer, gemeinsamer europäischer Test ist leider noch in weiter Ferne. (Foto: NAF)
„Viele neue Besitzer von Elektroautos sind überrascht, wie viel kürzer sie im Winter fahren können“, schreibt der NAF in seiner Pressemitteilung vom Montag.

„Unsere Elektroauto-Tests zeigen, dass verschiedene Autos bei moderaten Wintertemperaturen zwischen 4 und 36 Prozent kürzer fahren“, sagt Nils Sødal, Kommunikationschef beim NAF.

In der NAF-Elektroauto-Umfrage, die im Mai 2023 durchgeführt wurde, gaben 4 von 10 Elektroautofahrern an, dass sie von der Winterreichweite ihres Elektroautos enttäuscht seien. Etwa die Hälfte der Befragten sagt, sie sei wie erwartet.

„Wenn so viele Menschen von der Reichweite im Winter enttäuscht sind, zeigt das, dass wir noch nicht ganz am Ende des Übergangs zum Elektroauto angelangt sind“, bewertet Sødal das Umfrageergebnis.

Forderung nach einem Winterreichweitentest

Der NAF fordert seit langem einen neuen offiziellen Test der Winterreichweite von Elektroautos, damit die Autokäufer einen realistischen Wert erhalten. Heute gibt nur der WLTP-Test Auskunft über die Reichweite von Elektroautos, aber er wird bei 23 Grad Celsius durchgeführt.

„Die EU ist für einen separaten offiziellen Test der Winterreichweite, aber ein neuer, gemeinsamer europäischer Test ist leider noch in weiter Ferne“, sagt Nils Sødal.

„In der Zwischenzeit ist eine gute Verbraucherinformation für Käufer neuer Elektroautos umso wichtiger“, fügt er hinzu.

Tests geben klare Auskunft

Da es keinen offiziellen Test der Winterreichweite gibt, können sich die Verbraucher nur auf die durchgeführten Tests und die Informationen, die sie von den Händlern erhalten, stützen.

Seit dem Winter 2020 hat der NAF fast alle Autos, die auf den norwegischen Markt gekommen sind, sowohl im Sommer als auch im Winter getestet. Die Tests zeigen, dass die Winterreichweite von Automodell zu Automodell sehr unterschiedlich ausfällt.

„Einige Autos haben fast die Reichweite erreicht, die sie auf dem Papier haben, während andere etwas mehr als ein Drittel ihrer Reichweite im Winter verloren haben. Unsere Tests sind eine Momentaufnahme des tatsächlichen Testtages, geben aber dennoch einen guten Hinweis darauf, was Autokäufer erwarten können“, sagt Sødal.

Tesla verliert am stärksten im Winter

Bei den Tests für 2020 wurden u.a. drei Tesla-Modelle einbezogen. Sowohl das Model 3 als auch das Tesla S und X kamen weit, hatten aber einen relativ hohen Reichweitenverlust im Winter.

Der Audi e-tron, der Hyundai Ioniq und der Volkswagen e-Golf beispielsweise verloren prozentual gesehen weniger Reichweite als die Teslas.

Dennoch kamen die Tesla-Modelle im Großen und Ganzen weiter als ihre winterfeste Konkurrenz, da die Grundreichweite dieser Automarke von allen Autoherstellern die größte war.

Die Modelle im Elektroauto-Test 2020 und ihre Reichweite im Sommer und Winter

Lesen Sie auch: Was beim Kauf gebrauchter Elektroautos zu beachten ist

MODELL 

Angegebene Reichweite Testmodell

Tatsächliches Ergebnis Sommer

Abweichung von Herstellerangabe

Tatsächliches Ergebnis Winter

Abweichung von Herstellerangabe

Audi e-tron 55 SUV 

370 km 

399,6 km 

+ 8 % 

341 km 

– 8 % 

BMW i3 

310 km 

319,4 km  

+ 3 % 

245 km 

– 21 % 

DS 3 Crossback e-Tense 

320 km 

351 km 

+ 10 % 

250 km 

– 22 % 

Hyundai Ioniq 

311 km 

342,2 km 

+ 10 % 

279,3 km 

– 10 % 

Hyundai Kona 

484 km 

568,4 km 

+ 17,4 % 

404,5 km 

– 16,4 % 

Jaguar I-Pace 

465 km 

454,7 km 

– 1,2 % 

333,8 km 

– 28,2 % 

Kia e-Niro 

455 km 

524,7 km 

+ 15,3 % 

360,3 km 

– 20,8 % 

Kia e-Soul 

452 km 

520,3 km 

+ 15,1 % 

352 km 

– 22 % 

Mercedes Benz EQC 

403 km 

434 km 

+ 7,7 % 

307 km 

– 23,8 % 

Nissan Leaf 40 kWt 

270 km 

305,3 km 

+ 13 % 

208,9 km 

– 22,6 % 

Nissan Leaf e+ 62 kWt 

385 km 

396,8 km  

+ 3 % 

298,7 km 

– 22,4 % 

Opel Ampera-e 

423 km 

512,1 km 

+ 21 % 

296,9 km 

– 29,8 % 

Opel Corsa-e 

337 km 

358 km 

+ 6,2 % 

251 km 

– 25,5 % 

Peugeot e-2008 

310 km 

332 km 

+ 7 % 

228 km 

– 26,5 % 

Peugeot e-208 

340 km 

346 km 

+ 1,8 % 

240 km 

– 22,6 % 

Porsche Taycan 4S 

407 km 

475,1 km 

+ 17 % 

385 km 

 – 5,4 % 

Renault Zoe 50 

381 km 

453 km 

+ 19 % 

316,3 km 

– 17 % 

Seat Mii Electric 

258 km 

278,9 km 

+ 8 % 

226,6 km 

– 12,2 % 

Skoda Citigo-e iV 

258 km 

280 km 

+ 8,5 % 

220 km 

– 14,7 % 

Tesla Model 3 LR 

560 km 

612 km 

+ 9,3 % 

404,4 km 

– 27,8 % 

Tesla Model S LR 

610 km 

645,3 km 

+ 5,8 % 

469,8 km 

– 23 % 

Tesla Model X LR 

507 km 

546,7 km 

+ 7,8 % 

419,6 km 

– 17,2 % 

VW e-Golf 

231 km 

259,2 km 

+ 12,2 % 

198,1 km 

– 14,2 % 

VW e-Up 

258 km 

289,5 km 

+ 12,2 % 

226 km 

– 12,4 % 

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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Dirk Görner
Dirk Görner
1. November 2023 7:51

Das mit dem Ioniq ist Blödsinn. Ich habe das Auto und so bald die Heizung an ist geht die Reichweite in den Keller. Bei minus 5 Grad geht die Reichweite mit Heizung um 40 Prozent zurück.