Spionageverdacht in Norwegen: Letzte Woche 6 Russen verhaftet

Nach Angaben der norwegischen Polizei sind vergangene Woche sechs Russen verhaftet worden. Vier davon werden verdächtigt, illegale Fotos von neuerdings speziell geschützten Einrichtungen aus dem Energiesektor gemacht zu haben. Zwei weiteren wird unerlaubter Drohnenbesitz vorgeworfen.

Hintergrund ist der, dass Norwegen in den letzten Wochen seine Sicherheitsvorkehrungen im Umfeld von kritischer Öl- und Gasinfrastruktur massiv hochgefahren hat. Einerseits wegen nicht identifizierter Drohnenaktivitäten, die zuletzt im Nahbereich von Energieanlagen auftraten.

Und andererseits als Reaktion auf die am 26. September aufgetretenen Lecks an den Nord Stream-Gaspipelines in der Ostsee. Ersten Analysen zufolge können die Leckagen eigentlich nur das Ergebnis staatlich gelenkter Sabotage gewesen sein.

„Wir sehen die Folgen der neuen Sicherheitslage in Norwegen“, teilte Justizministerin Emilie Enger Mehl auf einer Pressekonferenz mit. „Wir können weitere Fälle leider nicht ausschließen.“

Den Behörden zufolge wurden auf norwegischem Boden bereits am 11. Oktober (Dienstag) drei Männer und eine Frau festgenommen, nachdem man in ihrem Auto Kameras und umfangreiches Fotomaterial beschlagnahmt hatte.

Zudem sei am Donnerstag einen russisch-israelischer Mann an einem Grenzübergang mit Drohnen in seinem Auto verhaftet worden. Genauso wie am Freitag ein weiterer Russe, der laut Reuters auf einem Flugplatz in Tromsø eine Drohne aufsteigen ließ und im Besitz von Kameras war.

Alles neurotisches Verhalten? Russophobie? Klares Nein, sagte ein norwegisches Gericht nach Prüfung des Materials Ende letzter Woche. Dem Urteil gemäß ist es der zuständigen Polizei erlaubt, die vier verdächtigten „Fotografen“ eine Woche lang in Gewahrsam zu nehmen.

Nach dem Wegfall russischer Energielieferungen in die EU, hat Norwegen die Rolle des Versorgers in Europa übernommen. Damit verpufft Russlands Druckmittel gegen Deutschland und Co. Eine Sabotage der norwegischen Gas- und Öllieferungen läge im Interesse des zunehmend faschistoiden Regimes.

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