Norwegens Militär wegen Russland in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt

Norwegens Regierungschef Jonas Gahr Støre hat angekündigt, das Militär seines Landes als Reaktion auf Russlands Krieg in der Ukraine in erhöhte Alarmbereitschaft zu versetzen. „Wir müssen wachsam sein“, sagte er am Montag auf einer Pressekonferenz.

Zwar gebe es gegenwärtig keine Hinweise auf eine baldige kriegerische Konfrontation mit Russland. Dennoch habe man es auch in Norwegen mit der „schwierigsten Sicherheitslage seit mehreren Jahrzehnten“ zu tun, so Støre.

„Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Russland seine Kriegsführung auf andere Länder ausweitet, aber die zunehmenden Spannungen machen uns anfälliger für Bedrohungen, Geheimdienstoperationen und Beeinflussungskampagnen“, begründete Støre den Schritt.

Zuletzt gab es in Norwegen mehrfach Festnahmen wegen vermeintlicher Spionageaktivitäten von Personen mit russischer Identität (LINK). Hinzu kamen schon vor Wochen nicht identifizierte Drohnenflüge in der Nähe energie-kritischer Infrastruktur.

Insofern gründet Norwegens Schritt auf konkreten Hinweisen. Als Reaktion auf die erhöhte Alarmbereitschaft wird das norwegische Militär ab sofort personell aufstocken, gerade auch im Bereich schneller Eingreiftruppen.

Auch im Beschaffungswesen für militärisches Gerät sollen die Dinge beschleunigt werden. Generell ist laut Guardian geplant, die Streitkräfte des Landes weniger in Ausbildungs- und dafür mehr in operativen Maßnahmen zu binden.

Støre betonte, dass es sich bei der Anpassung der Alarmstufe wohl um eine „langfristige Entwicklung“ handeln werde. Er gehe jedoch auch davon aus, dass die Zivilbevölkerung hiervon nicht viel mitbekommen werde. Norwegen hat eine rund 200 Kilometer lange Landgrenze zu Russland.

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