„Es war wirklich erfrischend“
Norwegens Ministerpräsident springt an Silvester ins kalte Wasser
Wie ließe sich Jonas Gahr Støre mit Wladimir Putin vergleichen? Der eine ist ein Demokrat, der dandere ein Kriegstreiber, der Vergleich wäre schwierig, sollte man meinen, aber jetzt wissen wir, er ist nicht unmöglich.
Jonas Gahr Støre hat Fotos von seinem anspruchsvollen Ritual des Eisbadens in der Silvesternacht veröffentlicht. Damit zieht er wohl mit Wladimir Putin gleich, der bereits 2018 im Rahmen eines orthodoxen Rituals der „Erleuchtung“ ins Kalte sprang. Damit wäre erwiesen, dass ein Vergleich der beiden möglich ist, darum schließen wir diesen Versuch zufrieden ab.
Nur mit einer warmen Mütze und einer Badehose bekleidet, bereitete sich der Parteivorsitzende der Sozialdemokraten zunächst psychologisch vor, indem er sich an den Rand eines rechteckigen Lochs setzte, das in das Eis eines Sees in Numedal, eine Stunde außerhalb von Oslo, gefräst worden war, wo am Freitagnachmittag Temperaturen um die -7 °C herrschten.
„Manchmal muss man einfach ins kalte Wasser springen“, schrieb er neben ein Bild, das ihn vollständig unter Wasser zeigt und das er auf Instagram gepostet hat. Er vebrachte dann einige Zeit im Wasser, bevor er herauskletterte.
„Es war wirklich erfrischend, aber nicht so entmutigend kalt wie bei anderen Gelegenheiten, bei denen ich es getan habe“, sagte Støre gegenüber der Zeitung VG.
Nach Angaben der Zeitung ist das Silvestertauchen in Numedal für Støre eine langjährige Tradition.
Richard Wood, der britische Botschafter in Norwegen, lobte auf Twitter den norwegischen Regierungschef für seine „bewundernswerte“ Zähigkeit, während er zugab, dass er selbst „eher ein Typ für Kaminfeuer und Weihnachtskuchenreste“ sei.
Norway’s PM @jonasgahrstore taking an icy plunge to see out 2021.
Admirable, though I’m more a log fire and leftover Christmas cake kind of guy.
Godt nytt år! Happy New Year! pic.twitter.com/eMxVNsLmY8— Richard Wood ???????? (@RichWoodUK) December 31, 2021
Auch Alexander Stubb, Finnlands Ministerpräsident von 2014 bis 2015, und Ebba Busch, die Vorsitzende der christdemokratischen Partei im benachbarten Schweden, nehmen gerne ein eisiges Bad.
Im Dezember erklärte Støre, er werde Weihnachten und Neujahr mit seiner Frau Marit Slagsvold in seinem Landhaus verbringen.
„Heute Abend wird es eine ruhige Feier mit den Menschen geben, die mir am nächsten stehen“, sagte er am Freitag gegenüber VG. „Morgen beginnt ein neues Jahr, und ich freue mich darauf, mit allem zu beginnen, was wir 2022 erreichen wollen.“
Islands Justizministerin Áslaug Arna Sigubjörnsdóttir wagte vor Kurzem sogar einen Sprung einen eisigen Wasserfall hintunter.
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ap