Einsparung von 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr
„Lachs-Express“ aus Norwegen: Statt mit dem Lkw kommt der Zuchtlachs nun per Bahn – im großen Stil
Am vergangenen Wochenende ist in Norwegen eine neue Eisenbahnverbindung getestet worden, über die zukünftig große Lachsbestände zur Weiterverarbeitung nach Dänemark und in den Rest Europas transportiert werden sollen.
Damit reagiert die so einflussreiche norwegische Lachsindustrie auf die auch hier immer lauter werdenden Rufe nach mehr Umweltverträglichkeit. Die Antwort: Schiene statt Straße, was bei Ausweitung der Fahrten tatsächlich einen messbaren Effekt haben dürfte.
Es gehe bei dem Logistikprojekt um die Einsparung von etwa 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr, berichtet das Fachmagazin „Fish Farmer“. Oder aber um die Einsparung Tausender von Fahrten in Lkws und damit auch um mehr Sicherheit auf den belasteten Verkehrsachsen Nordeuropas. Ein ambitionierter Plan also.
Der erste „Lachs-Express“ seiner Art fuhr also am vergangenen Freitag bei Winterwetter hoch im Norden von Norwegen los, im Hafen Narvik, und soll übers Wochenende ohne Zwischenfälle die gut 2000 Kilometer bis nach Padborg in Süddänemark durchgerattert sein.
Die insgesamt 18 Waggons des Zuges hatten 700 Tonnen Lachs geladen. Ein Teil davon soll nun direkt in Dänemark verarbeitet werden und ein weiterer in Polen, wohin dieser verschifft wird. Die Straße wird also konsequent gemieden, wie es scheint.
In Zukunft bis zu 5 Fahrten pro Woche möglich
Ins Leben gerufen wurde der Test vom skandinavischen Güterverkehrsunternehmen CargoNet, wo man an einer schnellen Ausweitung der Lachstransporte arbeitet. Das Interesse der Branche sei jedenfalls groß, schreibt das Fachmagazin.
Laut CargoNet ist mit dem Zug am Wochenende der erste Beweis erbracht, dass Lachs aus dem hohen Norden per Zug genauso schnell in der Verarbeitung landet wie mit dem Lkw.
Rechnet man dann noch die CO2-Ersparnis drauf, macht das Ganze selbst für Laien Sinn. Zumal auch die Rückfahrt des Zuges nicht leer erfolgte, sondern beladen mit allgemeinen Gütern und Lebensmitteln.
Ein CargoNet-Sprecher teilte nach Ankunft des Zuges mit, der neue Dienst erfülle alle Kriterien für einen schnellen Fischtransport mit möglichst geringem CO2-Ausstoß. Außerdem trage er zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei, da weniger schwere Lastwagen benötigt würden.
Wenn es nach dem Unternehmen geht, können im nächsten Jahr zunächst drei solcher Fahrten pro Woche stattfinden. Bei entsprechender Nachfrage wären sogar fünf Fahrten möglich.
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