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Seit 1930 provisorisch in Gebrauch

Neue Türen für den Nidarosdom in Trondheim

Der Nidarosdom in Trondheim zählt zu den bedeutendsten Kirchen Norwegens und wird als Nationalheiligtum verehrt. Seit 1152 diente er als Kathedrale der norwegischen Metropoliten. Aufgrund des Schreins von Olaf dem Heiligen, der sich hinter dem Hochaltar befand, wurde der Dom auch als „Herz Norwegens“ bezeichnet.

Nidarosdom Trondheim neue Türen
So werden die neuen Türen an der Westfassade des Nidarosdoms aussehen. (Darstellung: Fredrik Tydén / NDR)
Der Dom erhält nun neue Türen. Wie das staatliche Restaurierungsunternehmen (Nidaros Domkirkes Restaureringsarbeider, kurz NDR) heute bekannt gab, wird der dänische Bildhauer Fredrik Tydén die neuen Portale für die ikonische Westfassade entwerfen. Sein Vorschlag setzte sich in einer hochkarätigen Ausschreibung durch, die Künstler aus dem gesamten Norden zusammenbrachte.

Ein zeitloser Entwurf mit modernem Anspruch

Die neuen Türen aus rot gestrichener Eiche mit kunstvollen schmiedeeisernen Beschlägen sollen die aktuelle provisorische Lösung ersetzen, die seit 1930 in Gebrauch ist. Die Jury lobte Tydéns Konzept für seine Verbindung gotischer Ornamente mit einem poetischen, zeitgenössischen Ausdruck.

„Der Entwurf verbindet Ornamentik, Symbolik und Handwerkskunst auf bemerkenswerte Weise“, erklärte Juryvorsitzende Ida Højgaard Thjømøe. Besonders hervorgehoben wurde die Symbolik des Lebensbaums, der auf der Außenseite das Vergehen der Zeit thematisiert und auf der Innenseite zum Nachdenken einlädt.

Ein Meilenstein für den Nidarosdom

Trondheimer Kathedrale Nidaros-Dom
Die Westfassade der Trondheimer Kathedrale heute. (Foto: Holger Uwe Schmitt / CC BY-SA 4.0)
Fredrik Tydén selbst zeigte sich überwältigt: „Es ist ein Privileg, das so groß ist, dass ich es kaum in seiner Gesamtheit begreifen kann.“

Die Türen werden nach mittelalterlichen Prinzipien konstruiert und sollen nicht nur einen visuellen Akzent setzen, sondern auch die spirituelle Botschaft des Doms verstärken. Der Bischof von Nidaros, Herborg Oline Finnset, betonte die Bedeutung des Entwurfs: „Die Türen laden dazu ein, die Botschaft des Kirchengebäudes über den Baum des Lebens neu zu erleben.“

Ein Prestigeprojekt mit langer Tradition

Die Ausschreibung umfasste mehrere Phasen: Aus 95 Bewerbern kamen zunächst 11 in die engere Auswahl, bevor die besten drei Entwürfe im Sommer öffentlich ausgestellt wurden. Letztlich überzeugte Tydén die Jury, zu der auch die Direktorin für Altertümer, Hanna Geiran, gehörte.

Auch sie zeigt sich vom Gewinnerportal überzeugt: „Der Entwurf respektiert die Traditionen und den kulturellen Wert des Nidarosdoms und wird ein einladender Zugang für viele sein.“

Ein Projekt für die Zukunft

Die neuen Türen sollen rechtzeitig zum Nationaljubiläum 2030 fertiggestellt werden und die Handschrift der heutigen Generation von Dombauern tragen. Die Handwerker der Bygghytta, der Werkstatt des Doms, freuen sich darauf, die Türen in Zusammenarbeit mit Tydén zu fertigen.

„Es ist eine Aufgabe, die unsere Kompetenz zeigt und eine nachhaltige Spur hinterlassen wird“, so Rune Langås, Leiter der Bygghytta.

Dank großzügiger Spenden wird die Westfassade des Doms, die als eine der schönsten Norwegens gilt, mit den neuen Türen noch eindrucksvoller erstrahlen. Ein Symbol für die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart – und ein würdiger Empfang für Pilger, Touristen und die Einwohner der Stadt.

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