Moderat radikale Preiserhöhung
Norwegen: Vinmonopolet erhöht Preise auf viele Alkoholika
In Norwegen ist der Alkohol hoch besteuert und darum teuer. Nun sind seit vergangener Woche die Preise für manche alkoholische Getränke nochmals erhöht worden.
Einige Preise sind sogar stark angehoben worden, im Durchschnitt ist die Preiserhöhung jedoch geringer als die Inflation in Norwegen.
Die Großhändler, die die Vinmonopolet mit Waren beliefern, haben dreimal im Jahr die Möglichkeit, ihre Preise zu ändern, und die letzte Anpassung erfolgte am 1. September.
Im Durchschnitt sind die Preise seit der letzten Anpassung am 1. Mai um 0,76 % gestiegen, so Vinmonopolet.
„Die Großhändler legen die Preise fest. Einige Preise steigen, während andere sinken. Es wird einen neuen Preis für 7.924 von insgesamt 29.018 Produkten geben, die Mehrheit der Produkte behält also den alten Preis“, sagte Senior Adviser Hege-Lill Hagen Asp von Vinmonopolet gegenüber NTB, berichtet e24.no.
Vinmonopolet hatte berechnet, dass die durchschnittliche Preiserhöhung über alle Produkte weniger als 1% betragen würde. Klingt moderat, einzelne Produkte steigen jedoch radikal im Preis.
In den letzten 12 Monaten ist das allgemeine Preisniveau in Norwegen um 6,8% gestiegen, wenn man den Verbraucherpreisindex betrachtet. Allein von Juni bis Juli stieg das Preisniveau um 1,3 %, wie das norwegische Statistikamt (SSB) mitteilte. Die Produkte im Vinmonopolet verzeichneten also einen geringeren Anstieg.
Alkoholika, die teurer wurden
Zu den Marken, die teurer werden, gehören zum Beispiel 350-Zentiliter-Flaschen von Baileys und Aperol, deren Preis seit der letzten Preisänderung um 11 % gestiegen ist. Die Erhöhung beträgt für beide Produkte 15 NOK (rund 1,50 Euro) von 134,90 NOK auf 149,90 NOK.
Ganz oben auf der Liste der größten Preissprünge stehen einige teure Rot- und Weißweine, aber auch einige Weine in niedrigeren Preiskategorien steigen im Preis um bis zu 50 %.
Generalsekretärin Ingunn Jordheim vom Verband der Wein- und Spirituosenlieferanten (VBF) sagt, man habe einen gewissen Preisanstieg erwartet.
„Die Situation ist wie in anderen Branchen. Alles ist teurer geworden – Glas, Karton, Korken und nicht zuletzt die Logistik und der Transport. Auch das ständige Stromproblem macht uns zu schaffen“, erklärte sie.
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