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„Benutzen Sie den kleinen Toiletten-Knopf“

Norwegens Hauptstadt Oslo befürchtet akuten Wassermangel – und ruft zu Sparsamkeit auf

Da der Sommer ansteht, haben die Behörden in Oslo die Bürger (und Besucher) der Stadt vorsorglich auf ein Thema hingewiesen, das man so eigentlich nicht mit Norwegen in Verbindung bringt: Wasserknappheit.

Maridalsvannet Wasserknappheit Oslo
Der See Maridalsvannet im Norden von Oslo ist für 90 Prozent der städtischen Vorräte an Frischwasser verantwortlich. (Foto: Mary Ray)
So berichtet Life in Norway, dass die Wasserreserven in der Hauptstadt bedingt durch den schneearmen Winter und das zu trockene Frühjahr ein bedenklich niedriges Niveau erreicht hätten.

Konkret geht es um den See Maridalsvannet im Norden von Oslo, der für 90 Prozent der städtischen Vorräte an Frischwasser verantwortlich ist. Der Pegel des Sees sei aber „weitaus niedriger“ als zu dieser Jahreszeit üblich, was die Stadtverantwortlichen schon seit Wochen sorgenvoll umtreibt.

Daher wurden schon Anfang Mai alle Osloer angeschrieben mit der Aufforderung, aktiv beim Wassersparen mitzuhelfen. „Wir haben weniger Wasser als normal in den Reservoirs, daher fordern wir zu einem besonders bewussten Verbrauch auf“, begründete die Stadt den ungewöhnlichen Schritt.

In der Textnachricht wurden die Bewohner exemplarisch dazu ermuntert, kürzer zu duschen, das Wasser beim Zähneputzen abzustellen oder den Rasen nicht zu wässern. Ganz konkret liest sich das dann so:

  • Duschen Sie kürzer und stellen Sie das Wasser ab, wenn Sie Seife oder Shampoo verwenden.
  • Stellen Sie das Wasser beim Zähneputzen ab.
  • Verwenden Sie ein Ökoprogramm für die Spülmaschine.
  • Waschen Sie die Wäsche erst, wenn sie voll ist.
  • Benutzen Sie den kleinen Knopf an der Toilette beim Spülen.
  • Stellen Sie eine Kanne Wasser in den Kühlschrank, damit Sie das Wasser nicht laufen lassen müssen, bis es kalt ist.
  • Wässern Sie nicht den Rasen.
  • Vermeiden Sie es, das Auto zu oft zu waschen.

Kritik kam dann prompt, weil es die Stadt im Gegenzug versäumte, bei öffentlichen Springbrunnen ähnlich sparsam zu sein. Zudem gibt es Berichte darüber, dass es im Osloer Leitungsnetz eine Vielzahl von Lecks geben soll, durch die ein Gutteil des verfügbaren Wassers einfach wegsickert.

Inzwischen sollen die Springbrunnen abgeschaltet sein. Die Sache mit den Lecks dürfte hingegen etwas komplizierter werden. Und ja: Straßenreinigung werde es in jedem Fall weiter geben, teilte die Stadt inzwischen mit, denn auch das wurde von kritischen Bürgern angemahnt.

„Diese Situation zeigt, wie wichtig es ist, dass sich der Stadtrat für eine neue Wasserversorgung von Oslo einsetzt. Solange sie nicht fertiggestellt ist, werden wir sehr anfällig für Wasserknappheit sein – vor allem dann, wenn wir zwei trockene Jahre hintereinander haben“, teilte eine Stadträtin mit.

Lesen Sie auch: Dürre in Südnorwegen – Wassersparmaßnahmen sind wahrscheinlich

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