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Invasive Arten breiten sich im Fjord aus

Ökosystem Oslofjord in schlechtem Zustand: Bericht fordert umfassende Maßnahmen

Das Ökosystem des Oslofjords steht unter erheblichem Druck. Ein neuer Bericht des Norwegischen Instituts für Wasserforschung (NIVA) zeigt, dass die langfristigen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten deutliche Spuren hinterlassen haben. Die Forscher betonen die Dringlichkeit koordinierter Maßnahmen, um den Fjord zu retten.

Oslofjord
Ein neuer Bericht zeigt, dass das Ökosystem im Oslofjord zu sehr unter Druck steht und dass gleichzeitig koordinierte Maßnahmen erforderlich sind, um seinen Zustand zu verbessern. (Foto: Norwegisches Institut für Wasserforschung [NIVA])
Der Bericht wurde von der norwegischen Umweltbehörde finanziert und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Meeresforschung, dem Norwegischen Institut für Naturforschung (NINA), der Norwegischen Universität für Biowissenschaften (NMBU) und der Universität Oslo erstellt.

Er zeichnet ein düsteres Bild: „Mit wenigen Ausnahmen entwickelt sich das Ökosystem im Oslofjord in die falsche Richtung“, erklärt Helene Frigstad, leitende Wissenschaftlerin bei NIVA und Projektleiterin des Berichts.

Mäßiger bis schlechter Zustand des Fjords

Die Bewertung des Fjords nach den Kriterien der Wasserrahmenrichtlinie stuft den ökologischen Zustand überwiegend als „mäßig“ ein – ein deutlicher Hinweis auf die Notwendigkeit von Verbesserungsmaßnahmen. In einigen Fällen werden die Zustände sogar als „schlecht“ bewertet.

Zu den Hauptursachen gehören Verschmutzungen durch Abwässer, Industrie und Landwirtschaft, Überfischung und die zunehmende Bebauung der Küstenregionen. Zusätzlich wird der Fjord durch invasive Arten belastet, während heimische Arten bedroht oder bereits verschwunden sind.

„Besonders besorgniserregend ist der Rückgang von Arten wie Kabeljau und anderen Dorschen sowie wichtigen Meerespflanzen wie Kelp und Seegras“, sagt Frigstad. Gleichzeitig breiten sich invasive Arten und Seeläuse aus, die eine Gefahr für das ökologische Gleichgewicht darstellen.

Lichtblicke trotz Herausforderungen

Trotz der alarmierenden Ergebnisse gibt es auch positive Entwicklungen. Im inneren Oslofjord wurde in den letzten Jahren eine Verbesserung des ökologischen Zustands festgestellt. Zudem zeigen viele Schadstoffe wie Quecksilber und PCB einen rückläufigen Trend, auch wenn die Grenzwerte weiterhin überschritten werden.

„Die Verbesserungen im inneren Fjord zeigen, dass Maßnahmen Wirkung zeigen können. Doch um den Oslofjord langfristig zu schützen, sind größere Anstrengungen und ein breiter, sektorenübergreifender Ansatz erforderlich“, betont Frigstad.

Appell an Politik und Gesellschaft

Der Bericht ist ein dringender Weckruf an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, den Oslofjord als wertvolles Ökosystem zu schützen. Nur durch koordinierte Maßnahmen – von strengeren Regulierungen bis zu lokalen Projekten – kann der Fjord eine Zukunft haben.

Die Forscher mahnen, dass Zeit ein entscheidender Faktor sei: „Handeln wir nicht jetzt, könnten wir eines der wertvollsten Naturerbe Norwegens unwiederbringlich verlieren.“

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