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Passend zu Ort und Uhrzeit des Druckabfalls

Norwegische Seismologen haben „wahrscheinliche Explosion“ an Ostsee-Pipeline registriert

Der Schaden an der Balticonnector-Pipeline von Finnland nach Estland wird sicherheitspolitisch immer heißer: Norwegische Forscher haben eine „wahrscheinliche Explosion“ am Grund der Ostsee in der Nacht ausgemacht, in der die Pipeline leckgeschlagen ist.

Norsar Beben Ostsee
Die von Norsar veröffentlichten Daten zeigen: Es gab eine seismische Anomalie am Grund der Ostsee – zum Zeitpunkt des Druckabfalls in der Pipeline. (Darstellung: Norsar)

Damit deutet nun so gut wie alles auf eine vorsätzliche Handlung zur Unterbrechung des Gasflusses in der rund 80 Kilometer am Grund der See verlaufenden Leitung hin. Konkret war in der Nacht zu Sonntag gegen 2:00 Uhr von den Betreiberunternehmen ein Druckabfall registriert worden.

Es folgten gut zwei Tage, in denen natürlich reichlich Raum für Spekulationen entstand, bis sich an diesem Dienstag schließlich nacheinander Finnlands Präsident Sauli Niinistö und Regierungschef Petteri Orpo mit noch vorsichtig pessimistischen Einordnungen an die Öffentlichkeit wandten.

Mit den Meldungen aus Norwegen, die sich auf Forschungsergebnisse von Norsar beziehen, nimmt nun jedoch der gleich zu Beginn im Raum gestandene Verdacht einer Sprengung aber immer konkretere Züge an. Präzedenzlos ist dies seit Nord Stream 1 und 2 ja (leider) nicht mehr.

In einem Bericht bei VG ist Norsar zufolge von einem Beben am Boden der Ostsee in der Nacht zu Sonntag – 8. Oktober – die Rede. Die finnische Regierung und die Verteidigungskräfte würden Russland verdächtigen, dahinter zu stecken, berichtete bereits die finnische Zeitung Iltalehti.

“Wir haben registriert, dass es dort ein kleines Beben im Boden gegeben hat“

Exakt hat man bei Norsar um 01.20 Uhr finnischer Ortszeit die Anzeichen für eine Detonation am Grund der Ostsee gemessen. Dies teilte das Institut mit Sitz in Kjeller bei Oslo am Dienstag auf seiner Webseite mit – Seismologen-typisch bebildert.

Balticconnector Pipeline 1
Die Balticconnector-Pipeline wurde 2020 u.a. in Betrieb genommen, um Finnland an den Gasmarkt der EU anzubinden. (Foto: Elering)

„Wir haben registriert, dass es dort ein kleines Beben im Boden gegeben hat“, sagte der stellvertretende Norsar-Geschäftsführer Arve Mjelva in einem Medienstatement. Das Beben wurde von einer Mess-Station in Finnland aufgezeichnet.

Allerdings bezeichnete Mjelva den Vorfall als weitaus geringer als bei der Sabotage der Nord Stream-Pipelines im vergangenen Jahr. Es müssen also andere Kräfte und Techniken gewirkt haben, um den Druck aus der Pipeline entweichen zu lassen.

Timo Kilpeläinen, Leiter der polizeilichen Ermittlungen in Finnland, betonte, der Schaden sei dennoch zu gewaltig, um von einem Unfall zu stammen. „Das Ausmaß ist so groß, dass es sich um das Ergebnis einer vorsätzlichen Tat handeln muss“, teilte er mit. Die nächsten Tage werden weltpolitisch spannend.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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