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Putins bester Mann

Norwegen: „Spionage“-Beluga Hvaldimir in Oslofjord aufgetaucht – Behörden bitten um Abstand

Ein als „Hvaldimir“ bekanntgewordener Belugawal hält sich aktuell im Oslofjord auf. Das bedeutet, dass er in dicht besiedeltem Gebiet angekommen ist – für das Tier gleichbedeutend mit einem erhöhten Verletzungsrisiko durch beispielsweise den Kontakt mit Bootsmotoren.

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Hvaldimirs erster Auftritt im April 2019: Damals wurde der Beluga mit umgeschnallter Kamerahalterung und Geschirr mit englischem Aufdruck „Ausrüstung St. Petersburg“ gesichtet. (Foto: Jørgen Ree Wiig / Fischereidirektion Norwegen)

Daher warnte an diesem Donnerstag die norwegische Fischereidirektion mit Nachdruck vor Annäherungen aller Art. Belugas, auch Weißwale genannt, sind in Norwegen einerseits geschützte Tiere. Bekannt ist aber auch, dass Hvaldimir sehr zutraulich sein kann.

„Obwohl der Wal zahm und an den Umgang mit Menschen gewöhnt ist, ist Abstandhalten wichtig. Wir empfehlen insbesondere Bootsfahrern, sich nicht zu nähern, um zu vermeiden, dass der Wal durch den Bootsverkehr verletzt oder im schlimmsten Fall getötet wird“, teilte Frank Bakke-Jensen, Leiter der Fischereidirektion, mit.

Der Belugawal tauchte im April 2019 erstmal in der Gemeinde Måsøy auf und ist seitdem mit wiederkehrenden Zwischenstopps entlang der norwegischen Küste unterwegs. Er hält sich in der Regel in der Nähe von Fischfarmen auf, um Beute zu machen. Normalerweise kein Thema.

„Aber jetzt, wo er im inneren Oslofjord angekommen ist, wo die Populationsdichte viel höher ist und sich viel mehr Sportboote auf engem Raum versammeln, ist das Kontaktrisiko um ein Vielfaches größer“, so Bakke-Jensen weiter.

Belugawal „Hvaldimir“: 2019 mit Kamerageschirr und Grüßen aus St. Petersburg entdeckt

Bei der Fischereidirektion widersteht man bislang den sich häufenden Forderungen, den Wal in einem Fjord „einzusperren“ oder ihn für ein Aquarium einzufangen. „Wir haben immer gesagt, dass es sich um ein freilebendes Tier handelt – und dass wir keinen Grund sehen, das zu ändern“, stellt Bakke-Jensen klar.

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Hvaldimir (hier in Hammerfest) gilt als zutraulich. Daher auch warnen die Behörden vor zu viel Nähe – akute Verletzungsgefahr durch z.B. Schiffsschrauben und Außenborder. (Foto: Ein Dahmer / CC BY-SA 4.0)

Die Fischereidirektion hat angekündigt, die Bewegungen des Wals in den kommenden Tagen genau überwachen zu wollen. Man hofft, dass er umkehrt, sobald er das Ende des Oslofjords erreicht hat. Doch wie kam es eigentlich zur Spionage-Legende um den zugewandten Beluga?

Im April 2019 näherte er sich im Norden Norwegens wiederholt Fischern, offensichtlich war das Tier an Menschen gewöhnt. Hinzu kam, dass der Wal ein Geschirr mit Kamerahalterung und dem Aufdruck „Ausrüstung St. Petersburg“ in englischer Sprache um sich trug.

Natürlich wurde anschließend spekuliert, damals übrigens noch mit einer guten Portion Augenzwinkern, es könne sich um einen von der russischen Marine ausgebildeten Topspion handeln.

In einer Abstimmung im Internet erhielt das Tier dann folgerichtig den Spitznamen Hvaldimir, eine Kombination aus dem norwegischen Wort „Hval“ (dt.: Wal) und dem Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Wäre am Mittwoch nicht der US-Flugzeugträger USS „Gerald R. Ford“ zu Militärübungen in den Oslofjord gefahren, könnte man Hvaldimirs Präsenz in den Gewässern also glatt für Zufall halten. So aber scheint sicher: Putin hat seinen besten Mann geschickt.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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