Region im Fokus der Meteorologen
Norwegen: Spitzbergens sehr spezieller Wettermix in 2023 – zu warm, zu kalt, zu nass, zu trocken
Phasen- bzw. monatsweise hat das Wetter auf Spitzbergen hoch im Norden von Norwegen im letzten Jahr einen ziemlich wilden Ritt hingelegt. „Das Jahr 2023 war in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich“, urteilt Forscher Jostein Mamen vom Norwegischen Meteorologischen Institut.
Im Juli lag die Durchschnittstemperatur am Flughafen Svalbard bei 10,1 Grad. Es war das erste Mal, dass eine arktische Wetterstation in Norwegen über einen ganzen Monat gesehen im zweistelligen Gradbereich lag.
Auch insgesamt war der Sommer 2023 der wärmste, der jemals in der Region gemessen wurde. Die Durchschnittstemperatur lag bei 7,7 Grad, was 0,3 Grad höher war als der bisherige Rekord. Die Messungen am Svalbard Airport begannen 1975.
„Der Juli-Durchschnitt von 10,1 Grad Celsius am Flughafen Svalbard hat eine große symbolische Bedeutung, denn zehn Grad markieren die Grenze zwischen polaren und kalten Klimazonen“, teilte Jostein Mamen dazu mit.
Ein gutes halbes Jahr voller Wetteranomalien – alles rekordverdächtig vertreten
Hinzu kommt, dass direkt nach dem warmen Sommer der September außergewöhnlich kalt ausfiel. Genau genommen lag die Durchschnittstemperatur über den gesamten Monat gesehen ziemlich genau 1,6 Grad Celsius unter der langjährigen Norm.
Auch was die Feuchtigkeit betrifft, war der September eine Art Meilenstein. Denn registriert wurden auf Spitzbergen über den kompletten Monat hinweg 58,7 Millimeter Niederschlag im Durchschnitt. Der alte Rekordwert für einen September lag bei 50,6 Millimetern und stammte von 1999.
Und dann hatte 2023 laut Science Norway auch noch den trockensten Monat parat, der jemals an der Wetterstation Svalbard Airport gemessen wurde. Es war der März. Spitzbergen bzw. Svalbard ist ein Archipel im Nordpolarmeer, der aus etwa 400 Inseln und Schären besteht.
