Archäologische Sensation in Norwegen
Spuren eines heidnischen Tempels auf Hof in Ørsta entdeckt
Die beteiligten Archäologen trauten tagelang ihren Augen nicht, als sie bei Ausgrabungen auf einem Hof im westnorwegischen Ørsta auf die Überreste eines heidnischen Tempels stießen – wahrscheinlich aus der Wikingerzeit.
Insignien heidnischer Kulte wurden in Norwegen bereits häufiger entdeckt. Das ist nicht das Thema. Bislang aber stets in Form einzelner Gegenstände. Und nicht in Form eines Bauwerks.
Das Portal „Life in Norway“ berichtet, dass die Nachforschungen des Universitätsmuseums von Bergen bereits seit Wochen andauern. Gegraben wird auf einer Fläche von fast 8.000 Quadratmetern.
Dabei traten bereits frühzeitig Spuren einer eisenzeitlichen Siedlung zu Tage. Darunter mehrere Langhäuser.
Dann die Sensation am westlichen Ende des Areals. Gefunden wurde ein etwa 14 mal 7 Meter großes Gebäude, das früher von stabilen Pfosten mit einer bogenförmigen Struktur getragen wurde.
Das und die Struktur im Inneren ließen nur einen Schluss zu: Es muss sich um einen ehemaligen Tempel handeln – Funden in Südschweden (Uppåkra) und Dänemark (Tissø) vergleichbar.
„Das ist ohne jeden Zweifel eine fantastische Entdeckung“, teilte der an den Ausgrabungen beteiligte Feldarchäologe Søren Diinhoff vom Universitätsmuseum Bergen gegenüber Medien mit. „Denn im norwegischen Kontext ist sie bis dato einzigartig.“
Er und seine Kollegen hätten mehrere Tage gebraucht, um zu verstehen, was sie dort gefunden hatten.
Diinhoff ist davon überzeugt, dass vor Ort einst große religiöse Veranstaltungen stattgefunden haben. Wahrscheinlich Opferrituale zur Zeit der Sommer- und Wintersonnenwenden.
sh