Genehmigung der norwegischen Regierung steht aus
Norwegisches Start-up will aus Ölplattform eine Fischzucht-Station machen
Ein norwegisches Start-up-Unternehmen plant den Kauf einer Offshore-Ölplattform und will damit eine riesige Offshore-Lachsfarm tief im Europäischen Nordmeer errichten. Das berichtet das Nachrichtenportal The Local Norway.
„Der Grund, warum wir die Halbtaucher benutzen wollen, ist, dass es mindestens 500 auf dem Gebiet der Nordsee gibt, so dass man die Plattform natürlich zu einem sehr niedrigen Preis kaufen kann“, sagte Kåre Olav Krogenes, Geschäftsführer von Viewpoint, gegenüber The Local.
Dem Ende letzter Woche veröffentlichten Bericht zufolge, will das Unternehmen die Bohrinsel Polar Pioneer kaufen, die 2015 das Ziel von Umweltprotesten gewesen ist. Seiner Zeit haben sog. Kayaktivisten versucht, das Andocken der Polar Pioneer in Seattle zu verhindern, als sie zur Ölförderung vor der Küste Alaskas eingesetzt werden sollte.
Die Bohrinsel befindet sich derzeit auf der Westcon-Werft in Ølensvåg, nördlich von Stavanger. „Die Bohrinsel wird im August verschrottet, also müssen wir sie vorher kaufen“, sagte Krogenes.
Viewpoint rechnet damit, dass diese Offshore-Farm bis zu 15.000 Tonnen Lachs weit draußen auf dem Meer produzieren könnte.
Die Zucht weit draußen im Meer bedeute ein geringeres Risiko, Krankheiten bei Wildlachsen zu verursachen oder sich mit ihnen zu kreuzen, heißt es in dem Bericht
Das Start-up erwägt außerdem, die Plattform gleichzeitig als Fundament für eine schwimmende Windturbine einzusetzen.
Das Direktorat für Fischerei hat zuvor eine Liste von Gebieten in norwegischen Gewässern erstellt, die seiner Ansicht nach für die Offshore-Wasserwirtschaft geeignet wären: Vardø, Tromsøyflaket, Lopphavet, Fugløybanken, Trænabanken, Sklinnabanken, Haltenbanken Süd, Frøyabanken Nord, Frøyabanken Süd, Indrebakken und Norskerenna Süd.
Bislang hat Viewpoint allerdings noch keine Genehmigung erhalten.
Krogenes sagte, das Unternehmen sei bereit, seine Farm vor Schottland, Argentinien oder Chile zu errichten, falls sich Norwegen als unmöglich erweisen sollte.
„Wir haben einen Standort hier in Norwegen, aber wir suchen nach einem anderen Standort, wenn wir keine Lizenz dafür hier in Norwegen erhalten“, sagte Krogenes gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender NRK.
Außerdem sagte Krogenes gegenüber dem norwegischen Sender NRK mit, dass er 60 Prozent der Polar Pioneer-Rigg nutzen könne, ohne Änderungen vornehmen zu müssen, wobei die Helikopterdecks, die Rettungsbootstationen, die Wohnräume, die Ankersysteme und der Rumpf alle gleichermaßen für das Fischzuchtkonzept geeignet seien.
ap