„Corona ist noch nicht vorbei“
Norwegen stoppt Corona-App: Privatsphäre der Nutzer empfindlich gestört
Norwegens Gesundheitsbehörden haben bekanntgegeben, die im April gestartete Smartphone-App Smittestopp („Infektionsstopp“) zu stoppen.
In der Begründung heißt es, die App zur digitalen Nachverfolgung von Corona-Fällen stelle laut Angaben der nationalen Datenschutzbehörde einen zu starken Eingriff in die Privatsphäre der Nutzer dar.
Camilla Stoltenberg, Direktorin des Instituts für öffentliche Gesundheit, zeigte wenig Verständnis für diese Einschätzung. Sie sieht darin eine Schwächung Norwegens im Umgang mit der Pandemie. „Corona ist noch nicht vorbei“, sagte sie.
Zugleich kündigte Stoltenberg an, dem verordneten Stopp der App Folge zu leisten und alle erhobenen Daten zu löschen.
Wie kam es zu der Einschätzung, die App zu stoppen?
Rund 600.000 der 5,4 Millionen Einwohner Norwegens hatten die freiwillige App zuletzt genutzt. Zu wenig, heißt es in Fachkreisen, was als Hauptgrund für die nun beanstandeten Verletzungen der Privatsphäre angesehen wird.
Das Verhältnis aus User-Zahlen und konkretem Nutzen der App sei nicht mehr verhältnismäßig gewesen, lautet die Einschätzung. Eine Diskussion, die bald wahrscheinlich auch noch in anderen Ländern geführt wird.
sh