Plötzlich ging es schnell
Traditionsunternehmen Sørum Transport Insolvent: Was passiert mit den Mitarbeitern?
Wie verschiedene norwegische Medien berichten, hat eines der größten norwegischen Transportunternehmen, die Sørum Transport AS, Konkurs angemeldet.
Laut der Buchhaltungsdatenbank Proff hatte das Unternehmen 156 Mitarbeiter, schreibt die Zeitung Romerikes Blad.
Die Insolvenz des Unternehmens markiert einen bedeutenden Einschnitt in der norwegischen Transportbranche.
Geschäftsführung erschöpft
„Ich bin völlig erschöpft“, sagt Harry Nilsen (67), der ehemalige Eigentümer von Sørum Transport.
Nachdem er das Unternehmen 40 Jahre lang zu einem der größten norwegischen Schüttgut-Transportunternehmen mit Kunden wie Yara, Hydro, Heidelberg Cement und Bjørn Rune Gjeldstens Abfallunternehmen NOAH aufgebaut hatte, verkaufte er Sørum Transport vor zwei Jahren an den heutigen Eigentümer Svein Ove Vetrhus.
Nilsen wurde dann vom Eigentümer zum Angestellten.
Am Freitag wurden die Mitarbeiter des Unternehmens darüber informiert, dass das Unternehmen bankrott ist.
Plötzlich ging es schnell
Die finanzielle Schieflage des Rogaland-Investors Svein Ove Vetrhus und seines Immobilien- und Transportkonzerns SO Vetrhus spitzt sich weiter zu. Anfang der Woche berichtete DN über die zunehmenden Probleme des Unternehmers.
Mittlerweile hat sich die Situation weiter verschärft: Der Wirtschaftsprüfer ist sowohl bei der Konzerngesellschaft als auch bei Sørum Transport zurückgetreten. Vetrhus erklärte gegenüber DN, er habe bis zum 12. April Zeit, einen neuen Wirtschaftsprüfer zu benennen.
Zudem häufen sich die Inkassoforderungen. Nordea Finans fordert von Sørum Transport mehrere Millionen Kronen ein. Details zu den Forderungen wollte Banksprecherin Cathrine Graff nicht kommentieren.
Vetrhus hat in letzter Zeit versucht, eine Reihe von Luxusautos zu verkaufen, darunter einen Ferrari mit einer Preisvorstellung von 3,7 Millionen NOK, den er privat besaß. Es wurde bestätigt, dass dieser Anfang dieser Woche für eine Summe verkauft wurde, die der Autohändler Lysholm Bil nicht kommentieren will.
DN hat erfahren, dass auch mehrere Lastwagen verkauft wurden. Offenbar ist es Vetrhus aber nicht gelungen, genügend Geld aufzutreiben, um den Weiterbetrieb von Sørum Transport zu gewährleisten.
„Das war nicht das, was wir uns beim Verkauf vorgestellt hatten. Und es war schlimm, draußen zu sitzen, ohne etwas tun zu können. Vetrhus hatte alles selbst in der Hand“, sagt Nilsen.
Laut DN habe Nilsen nach dem Verkauf vor zwei Jahren noch immer keine vollständige Kaufsumme erhalten.
„Dazu möchte ich mich nicht äußern. Aber es ist schrecklich, dass dies jetzt so viele großartige Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten betrifft. Viele Menschen sind davon betroffen“, sagt er und fügt hinzu, dass die Mitarbeiter am Freitag darüber informiert wurden, dass das Unternehmen bis Montag den normalen Betrieb aufrechterhalten wird.
Den insgesamt 156 Angestellten droht der Verlust ihres Arbeitsplatzes.
