Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Um sieben Prozent höhere Sterblichkeit in Norwegen
Bis Mitte November gab es in Norwegen sieben Prozent mehr Todesfälle als erwartet, so die Zahlen des Norwegischen Instituts für öffentliche Gesundheit (NIPH).
In absolutewn Zahlen gesprochen: Die erhöhte Sterblichkeit beläuft sich auf 2.700 Todesfälle mehr als erwartet. Nach Angaben des NIPH ist Covid-19 die Hauptursache für die überhöhte Sterblichkeitsrate in Norwegen.
Etwa zwei Drittel der 4.399 Covid-19-bedingten Todesfälle in Norwegen ereigneten sich im Jahr 2022, mit Höhepunkt im März.
„Es bleibt abzuwarten, ob 2022 ein Ausnahmejahr ist oder ob der Anstieg der Sterblichkeit Teil eines langfristigen Trends ist. Es ist daher wichtig, die Sterblichkeit und die Todesursachen weiter zu beobachten“, sagte die Direktorin für öffentliche Gesundheit Camilla Stoltenberg in der Pressemitteilung des NIPH.
Die Sterblichkeitsrate stieg am stärksten bei älteren Menschen
Ab der zweiten Hälfte des Jahres 2021 und im Jahr 2022 gibt es einen Anstieg der Sterblichkeit bei den über 60-Jährigen, aber keine Veränderung bei der Bevölkerung unter 60 Jahren.
Die Sterblichkeitsrate stieg in den ältesten Altersgruppen am stärksten an, insbesondere bei den über 90-Jährigen.
Die Überterblichkeit bei den Älteren könne auch mit dem Aufschub des Sterbens durch die erhöhten Isolations- und Hygienemaßnahmen der Jahre 2020 und 2021 zusammenhängen, so Stoltenberg.
Das bedeute, dass viele Tode in den letzen Monaten und Jahren vermieden wurden, die nun jedoch nicht weiter aufschiebbar sind.
Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich die Ursachen der Übersterblichkeit jedoch nicht mit Gewissheit erklären.