Fette Vögel über der Arktis
US-Luftwaffe stationiert B-1-Bomber in Norwegen – als Warnsignal an Russland
Die US-Luftwaffe hat angekündigt, erstmals in ihrer Geschichte B-1-Bomber nach Norwegen zu verlegen. Damit möchte man in Washington die klare Botschaft an Moskau senden, dass mit den Vereinigten Staaten im Rennen um die arktischen Honigtöpfe der Zukunft zu rechnen sein werde.
Der Region um den Polarkreis wird wirtschaftlich und (damit) militärstrategisch immer größeres Gewicht beigemessen. Schmelzende Eismassen in Verbindung mit besser erreichbaren Bodenschätzen lösen in gewissen politischen Kreisen eben Schnappatmung aus.
Offiziell geht es bei dem militärischen Engagement laut CNN einmal mehr um reine Verteidigungszwecke. So möchte die US-Luftwaffe mit ihren Riesenvögeln die Bereitschaft demonstrieren, jegliche russische Aggression gegen den skandinavischen Verbündeten im Keim ersticken zu wollen.
Dazu werden demnächst vier B-1-Bomber mit etwa 200 Mitarbeitern zur Orland Air Base in Norwegen verlegt – verbunden mit umgehenden Manöverflügen am Polarkreis und im internationalen Luftraum vor der Nordwestgrenze Russlands. Bereits im März dürfte es soweit sein, teilten mehrere US-Verteidigungsbeamte mit.
„Operative Bereitschaft und die Fähigkeit, Verbündete und Partner schnell unterstützen zu können, sind entscheidend für den gemeinsamen Erfolg“, lautete dazu die Begründung von General Jeff Harrigian, dem Kommandeur der US-Luftstreitkräfte in Europa und Afrika. – Welch wachsweiche Formulierung für die Umsetzung knallharter Interessen.
Der neue US-Präsident Joe Biden hatte zuvor bereits klargemacht, dass er bereit ist, einen härteren Ansatz gegenüber Moskau zu verfolgen als sein Amtsvorgänger Donald Trump. Im Rahmen eines ersten Telefonats mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin soll es bereits zu einigen klaren Ansagen gekommen sein.
Mit Blick auf die Arktis scheint das US-Verteidigungsministerium die Sorge umzutreiben, in der Region allmählich den Anschluss zu verlieren. Russland sei gerade dabei, den Nordpolarkreis sukzessive zu militarisieren.
„Jüngste russische Investitionen in der Arktis beinhalten ein Netzwerk offensiver und küstennaher Raketensysteme“, warnte zuletzt eine hochrangige Mitarbeiterin der Air Force. Altfreunde des Kalten Krieges dürften ihre helle Freude haben.
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