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Umfangreiche Fotoausrüstung beschlagnahmt

Norwegen verhaftet zweiten Russen, der eine Drohne mit sich führt

Norwegen hat am Samstag einen russischen Staatsbürger verhaftet, der eine Drohne und eine Kameraausrüstung bei sich trug, nachdem er dabei gesehen wurde, wie er Fotos von einem Flughafen im hohen Norden des Landes machte.

Storskog Grenzübergang Norwegen Russland
Grenzübergang Storskog, dem einzigen Transitpunkt zwischen Norwegen und Russland. (Foto: Clemens Franz / CC BY 3.0)
Norwegen ist in höchster Alarmbereitschaft, nachdem Berichte über mysteriöse Drohnensichtungen in der Nähe von Offshore-Öl- und Gasbohrplattformen des großen Energieproduzenten aufgetaucht sind.

Die Explosionen der Nord-Stream-Gaspipeline in der Ostsee im vergangenen Monat werden weithin als Folge von Sabotage angesehen.

Der 51-jährige Russe, dessen Name nicht genannt wurde, wurde am Freitag wegen des Verdachts festgenommen, in Norwegen eine Drohne geflogen zu haben, was er auch gestand.

„Die Polizei hat eine umfangreiche Fotoausrüstung beschlagnahmt, darunter eine Drohne und eine Reihe von Speicherkarten“, teilte die Polizei in der nordnorwegischen Stadt Tromsø in einer Erklärung mit, der Nachrichtenagentur NTB, wie Nettavisen.no.

Zu dem beschlagnahmten Material gehörten auch Fotos von einem anderen Flughafen in der nördlichen Stadt Kirkenes und von Bell Flight-Hubschraubern des norwegischen Militärs, hieß es.

Der norwegische Polizeisicherheitsdienst wurde zu den Ermittlungen hinzugezogen, so die Polizei in Tromsø.

Das skandinavische Land hat, wie mehrere andere westliche Länder auch, nach dem Einmarsch in die Ukraine im Februar ein Flugverbot für Russen und russische Organisationen verhängt, das das Überfliegen seines Territoriums untersagt.

Ein Verstoß gegen dieses Verbot wird mit einer dreijährigen Gefängnisstrafe geahndet.

Am Dienstag ging der erste „Drohnen-Russe“ ins Netz der Grenzer

Bereits am Dienstag, dem 11. Oktober, nahm die norwegische Polizei einen anderen Russen fest, der Anfang der Woche beim Grenzübertritt im hohen Norden erwischt worden war, als er mit zwei Drohnen und einer Reihe von Fotos und Videos sich auf dem nach Hauseweg befand.

Der 50-jährige Vitaly Rustanow wurde am Grenzübergang Storskog, dem einzigen Transitpunkt zwischen Norwegen und Russland, festgenommen.

Rustanov gab zu, Drohnen „über das ganze Land“ geflogen zu haben, bestritt jedoch jegliches Fehlverhalten und wurde am Freitag für zwei Wochen in Untersuchungshaft genommen.

Er hatte zwei russische und einen israelischen Pass bei sich, als er bei der Rückfahrt nach Russland festgenommen wurde.

Er hielt sich seit August in Norwegen auf und hatte bei seiner Verhaftung einen teilweise verschlüsselten vier Terabyte großen Vorrat an Fotos und Videos bei sich.

Mögliche Motive für eine potentielle Sabotage

Russlands Einmarsch in die Ukraine hat zu einem massiven Einbruch der Energielieferungen aus Moskau in die EU geführt. Inzwischen hat Norwegen Russland als Hauptlieferant von Erdgas nach Westeuropa überholt, fast ersetzt. Damit verpufft ein Druckmittel des russsichen Diktators Putin gegen den Westen, der geschlossen die Ukraine in der Verteidigung ihres Territoriums unterstützt.

Nach den Nord-Stream-Explosionen und der Sichtung von Drohnen hat Norwegen die Sicherheitsvorkehrungen um seine Energieanlagen erhöht.

„Mir ist bekannt, dass die Polizei eine russische Person mit einer Drohne auf dem Flughafen in Tromsø festgenommen hat. Gleichzeitig kann ich mich nicht zu Angelegenheiten äußern, die Gegenstand von Ermittlungen sind. Aber es ist gut, dass die Polizei wachsam ist“, sagt die Justizministerin Emilie Enger Mehl gegenüber NTB.

Mehl erklärt weiter, dass es eine hohe Priorität sei, die Bemühungen zur Aufdeckung illegaler Aktivitäten auf norwegischem Boden zu verstärken.

„Die Polizei arbeitet eng mit dem PST (A. d. Red.: der norwegische Inlandsgeheimdienst) zusammen, und die in den letzten sechs Monaten durchgeführten Maßnahmen zur Stärkung der Bereitschaft haben sich bewährt“, sagt sie.

Bislang sehen die zuständigen Staatsanwaltschaft und Polizei keinen Zusammenhang zwischen den beiden verhafteten Männern. Das teilte der Staatsanwalt des Polizeibezirks Troms, Jacob Bergh, laut der Nachrichtenagentur NTB mit.

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